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[HER]
Sharpless 73

Aufnahmedaten

Diese Aufnahme ist Teil der Galerie 135 mm:
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Weitere BezeichnungenLBN 106, LBN 105, Sh 2-73
SternbildHerkules
Datum25.+26. März 2022
OrtSalzkammergut – Österreich – 1340 müNN – 21,65 mag
KameraCanon 7Da (Crop / astromod)
OptikSamyang 135 mm
MontierungiOptron CEM25p
Belichtungszeit377*120 Sek. = 12h + 34 min
Weiteres?Kein Guiding, kein Dithering, keine Filter. Nix.

“Nebelchen, was bist Du bloß so blass!?”

Ganz schön staubig hier im Sternbild Herkules, nicht wahr? Und auch erstaunlich farblos?!
Also genau sowie erwartet und darum habe ich meine Kamera auch dort hin ausgerichtet.


Zu sehen gibt es (genau in der Mitte) Sharpless 73 (bzw. LBN 105 und 106).

“Sharpless?” fragst Du dich nun? “Sollte das nicht ein (roter) Emissionsnebel sein?”
Ja, schon…
Aber Steward Sharpless hat leider auch ein paar Fehler gemacht und darum finden sich in seinem Katalog auch einige Nebel, die keine klassischen roten Emissionsnebel sind. Das hier wäre einer davon.
(Ein zweiter, viel bekannter ‘falscher’ Sharpless-Nebel ist gleich neben dem Iris-Nebel: Sh 136 oder auch vdB141. Ein roter Reflexionsnebel)

Mir war das bewusst und dennoch (bzw. gerade darum) habe ich ihn fotografiert. Ich finde sowas reizvoll und das Ergebnis ist recht genau das, was ich mir erwartet und erhofft habe.

➡️ Was kann man da sehen?
Das ist interstellare Materie, Sternenstaub. Also das Zeug, das wirklich überall ist. Es ist so gut wie überall, egal an welcher Stelle man am Himmel fotografiert. Es ist einfach annähernd überall.
Spannend dabei: Eigentlich ist das: Nichts. Es schaut zwar aus wie dichte Wolken, aber das täuscht. In Wahrheit würden wir das auf der Erde als “Nichts” bezeichnen, als Vakuum. Denn das beste Vakuum, das wir hier erzeugen können enthält immer noch mehr Teilchen als diese unglaublich dünnen Wolken.
Ein Vakuum auf der Erde, in dem eine Kanonenkugel und eine Feder gleich schnell auf den Boden fallen, hat mehr Partikel als diese Staubwolken.
Und dennoch kann man sie sehen?
Ja! Weil sie riesig sind. Bodennebel auf der Erde kann man auch sehen. Von weiter weg. Aber sobald man sich nähert und sich in den Nebel begibt erkennt man: So dicht ist der dann doch nicht.

➡️ Das Bild wurde relativ simpel fotografiert:
120 Sekunden Einzelbelichtungszeit. Kein Guiding, kein Dithering. Und selbstverständlich: Keine Filter! Kein fancy nix. Ganz klassisch oldschool: Nachführung und Knipsen. 🙂
Es braucht nicht zwingend viel, um die Schätze des Alls sichtbar zu machen.



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