Hallo Freunde der Nacht,
hier gibt es mal wieder ein kleines Update, das erste im Jahr 2017.
Lange hat es gedauert, aber ich war nicht untätig.
Das gibt es heute:
1. Bericht zu den letzten Fotonächten
2. Neue Artikel
3. Tipp
1. Fünf kalte Winternächte
auf einem frostigen Eisplaneten in den verschneiten Bergen des Salzkammerguts, Ende Januar dann drei weitere. Diesmal mit deutlich mehr Schnee und eisigeren Temperaturen.
In diesen Nächten war ich jeweils zwischen 9 und 16 Stunden dauerhaft draußen.
Das mag ein wenig verrückt sein, zugegeben, aber ich genieße diese Nächte wirklich intensiv und bin dabei eigentlich dauerhaft beschäftigt. Manchmal so sehr, dass ich erst gegen Mitternacht Zeit finde, einen Kaffee zu kochen:
Ich bestaune den Sonnenuntergang und fotografiere ihn als Zeitraffer. Dabei müssen die Kameras laufend den Lichtverhältnissen angepasst werden, bis es wirklich dunkel ist.
Dann müssen Teleskop, die Reisemontierungen (Star Adventurer und Vixen Polarie) aufgebaut und eingenordet werden. Ist das soweit vorbereitet, ist Schluss mit den Zeitraffern. Nun haben die Kameras andere Aufgaben.
Meist ist es dann schon relativ spät geworden. Nebenbei mache ich auch noch so das ein oder andere Foto.
Das Teleskop ist, wenn es einmal läuft, das pflegeleichteste Instrument: Es dreht und knippst vollautomatisch – stundenlang.
Die beiden kleinen Montierungen erfordern da schon mehr Aufmerksamkeit: Aktuell und das schon seit vielen Nächten, arbeite ich an Mosaikpanoramen bestimmter Himmelsausschnitte mit Brennweiten zwischen 85 und 200mm. Hierzu gebe ich den Geräten für jedes Feld des Mosaiks etwa 15 Minuten Zeit und richte die Kamera dann auf den nächsten Abschnitt. D.h. alle paar Minuten sollte eine der Kameras erneut ausgerichtet werden. Das schaffe ich jedoch nicht immer, da ich zwischenzeitlich dann eben doch esse, einen Kaffee trinke oder mit dem Fernglas einfach am Himmel spazieren gehe.
Oder ich fertige mit einer weiteren Kamera ein 360°-Panorama an, was mindestens 30 Minuten benötigt.
Manchmal lese ich auch einfach in einem der ‘himmlischen Reiseführer’.
Das hier ist eines der 360°-Panoramen:
[kml_flashembed publishmethod=”static” fversion=”8.0.0″ movie=”https://sternenhimmel-fotografieren.de/wp-content/uploads/2017/02/IMG_4431-Panorama_wide_neu_PS_kontr_out.swf” width=”800″ height=”469″ targetclass=”flashmovie”]
[/kml_flashembed]
Um das Panorama zu betrachten, muss der Flash-Player aktiviert sein.
Alternativ ist das Panorama auch auf meiner Facebook-Seite zu sehen.
Nähert sich dann der Morgen, wird es (fast) wieder hektisch. Ich nutze die letzte Stunde meist, um mit dem Teleskop noch das ein oder andere Himmelsobjekt zu fotografieren – testweise und jeweils nur mit wenigen Bildern. Die Aufhellung des Himmels ist doch recht bald zu bemerken, auch wenn es eigentlich noch wie Nacht wirkt. Aber es gibt mir dann zumindest einen Hinweis, ob es sich für mich lohnt, das jeweilige Objekt an einem anderen Tag länger ‘ins Visier’ zu nehmen.
Zuletzt ist wieder Zeitraffer-Zeit. Nicht immer, manchmal bin ich auch einfach fertig und lege mich für ein paar Stunden schlafen. Aber wenn ich mich fit fühle und der Morgen einen schönen Sonnenaufgang erwarten lässt, positioniere ich wieder einige Kameras, die dann entsprechend dem heller werdenden Tag alle paar Minuten nachgeregelt werden müssen.
Nebenbei räume ich dann auf.
Zuletzt sitze ich dann einfach wieder da, genieße die Morgensonne, die mir ins Gesicht scheint und erfreue mich an der Erinnerung einer erfüllten Nacht.
So ungefähr kannst Du es Dir vorstellen. Tatsächlich passiert noch einiges mehr, aber das alles aufzuschreiben…
Ich hoffe jedoch, meine Beschreibung hat Dir einen kleinen Einblick ermöglicht.
Ich habe bereits einmal die Frage gelesen: “Was macht ihr eigentlich nachts, wenn die Kamera läuft? Mir ist nach 15 Minuten langweilig.”
Das kann ich so absolut nicht nachvollziehen. Ich habe immer das Gefühl, dass ich noch so viel erleben möchte und die Nacht viel zu kurz ist.
Die folgenden Bilder sind in diesen Nächten entstanden – eigentlich noch einige mehr, aber “irgendwas ist ja immer” und so habe ich auch wieder ordentlich Ausschuss produziert. 😉
Kurz nach Mondaufgang: Die Kamera hat gerade drei Stunden lang Daten für ein Startrails-Bild aufgezeichnet. Als ich sie wiederhole, bleibt noch Zeit für ein rasches Panorama mit dem Mond.
Ein letztes schnelles Panorama, die Landschaft schon deutlich vom Mond erhellt, am Horizont bereits das erste Morgengrauen. So romantisch die Bilder auch teilweise wirken – das hier ist die Realität.
Bereits nach dem Ende der ‘dunklen Nacht’. Ein erster Blick auf die Milchstraße, ein erster Vorgeschmack auf das, was die nächsten Monate wieder am Himmel für uns leuchten wird.
In der Bildergalerie habe ich bei den meisten Bildern ein paar Informationen dazu geschrieben. Ein Klick auf das “i” öffnet diese.
[Best_Wordpress_Gallery id=”14″ gal_title=”News Februar”]
Der folgende Zeitraffer umfasst einige Aufnahmen der ersten beiden Nächte.
2. Neue Artikel
Zunächst:
Den in den letzten News angekündigten Artikel über meinen persönlichen Weg mit den Sternen habe ich immer noch nicht fertig geschrieben. Es ist einfach sehr umfangreich, viele Fotos müssen rausgesucht werden, ich muss meine Erinnerungen durchforsten und, und, und…
Aber dafür habe ich heute gleich 3 (eigentlich 4) andere Artikel im Angebot.
Zunächst einmal eine Übersicht zu Astromontierungen sowie zwei sehr ausführliche Erfahrungs- und Testberichte meiner zwei ‘kleinen’ Nachführungen.
Und dann einen weiteren Artikel zu einem Sternbild. Kassiopeia machte ja den Anfang und kam recht gut an. Nun folgt Orion.
Ich denke, es ist wirklich ein informativer, aber auch unterhaltsamer Bericht zu diesem sehr reichhaltigen Sternbild geworden.
[su_box title=”Astromontierungen – Eine Übersicht” box_color=”#348bbc” title_color=”#ffffff”]
Glücklicherweise gibt es auch für dieses Problem eine Lösung: Die astronomische Nachführung.
Sie dreht die Kamera mit den Sternen mit. Somit kann relativ lange belichtet werden und die Sterne bleiben dennoch punktförmig.
Dieser Artikel gibt Dir einen Überblick über die Funktionsweise dieser praktischen Geräte.
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[su_box title=”Vixen Polarie – Erfahrungsbericht, Test und Einschätzung” box_color=”#348bbc” title_color=”#ffffff”]
Klein, leicht, sofort einsatzbereit und auch noch hochwertig verarbeitet: Die Vixen Polarie ist eine ideale Reisemontierung für langbelichtete Aufnahmen des Sternenhimmels und der Milchstraße, weit abseits der lichtverschmutzten Städte.
Von meinen Erfahrungen berichte ich in diesem umfangreichen Artikel und gebe Hinweise zur Bedienung und sinnvollem Zubehör.
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[su_box title=”Skywatcher Star Adventurer – Erfahrungsbericht, Test und Einschätzung” box_color=”#348bbc” title_color=”#ffffff”]
Während andere Montierungen durch geringe Größe und Gewicht beeindrucken, glänzt dieser Astrotracker mit einer Präzision, die für Deep-Sky-Aufnahmen unerlässlich ist.
Von meinen Erfahrungen berichte ich in diesem umfangreichen Artikel und gebe Hinweise zur Bedienung und sinnvollem Zubehör.
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[su_box title=”Sternbild Orion, Der große Jäger – Finden, beobachten, fotografieren” box_color=”#348bbc” title_color=”#ffffff”]
Auch fotografisch ist Orion besonders dankbar, können doch auch Anfänger mit relativ wenig Equipment hier erste Deep-Sky-Bilder aufnehmen und den Orionnebel mit normaler Fotoausrüstung ablichten. Doch Orion hat noch sehr viel mehr zu bieten. Davon möchte ich in diesem ausführlichen, reich bebilderten Artikel berichten.
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3. Externe Links und Tipps
Einen spannenden Link habe ich heute auch wieder im Angebot:
“Verlust der Nacht”-App
Darf ich Euch eine App empfehlen?
Noch dazu eine, die Euch persönlich zunächst nicht wirklich etwas bringt?
Ich tu’s einfach, da ich von ihr überzeugt bin!
Die App heißt ‘Verlust der Nacht’ und wurde u.a. vom Forschungsministerium gefördert.
Die soll helfen, die weltweite Lichtverschmutzung genauer zu beschreiben, als dies mit der bisherigen (auf Satellitenmessung basierenden) Technologie möglich ist.
Das Prinzip dahinter ist relativ simpel:
Werden von ausreichend Teilnehmern Daten zur aktuellen Lichtverschmutzung am jeweiligen Beobachtungsort eingereicht, kann daraus eine Lichtverschmutzungskarte erstellt werden. Je mehr Menschen sich also beteiligen, desto besser werden die Ergebnisse.
Alles was man machen muss, ist die App zu installieren und so oft wie möglich ein paar Minuten zu investieren, um eine Art ‘geführte Himmelstour’ zu absolvieren:
Hierbei wird das Mobilgerät zwischen Augen und Himmel gehalten und nacheinander bestimmte vorgegebene Sterne angepeilt.
Hat man die Himmelsregion erreicht stoppt das Programm und fordert den Nutzer auf, anzugeben, wie gut der jeweilige Stern zu erkennen ist (klar und deutlich, schwach, gar nicht). Anhand der Eingabe wird ein weiterer Stern ausgewählt.
Nach etwa 10 Sternen kann die aktuelle Himmelshelligkeit bestimmt werden. Weitere Sterne können optional betrachtet werden und fließen dann in die Berechnung mit ein.
Mir persönlich bereitet es Freude dieses Programm zu nutzen, dank des sehr schwachen ‘Rotlicht-Nachtmodus’ geht hierbei auch die Dunkeladaption der Augen nicht verloren.
Die Daten werden auf dem Mobilgerät gespeichert und (so das eingestellt wird) beim Zugriff auf’s Internet an die Forscher übertragen.
Ich nutze die App nun seit etwa 8 Monaten und kann sie wirklich empfehlen.
Hier gibt’s Infos dazu und auch die Links zu den jeweiligen App-Stores für Android und Apple:
http://www.verlustdernacht.de
Freundliches Schlusswort
Das war es dann auch schon wieder mit diesen Kurznews.
Ich hoffe sehr, dass Etwas für Dich dabei ist!
Wie immer freue ich mich sehr über Rückmeldungen. Hier oder auch auf meiner Facebook-Seite.
Vielen Dank für’s Lesen und viel Freude unter dem grandiosen Nachthimmel!
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