Omegon Pro 61/274 ED – Ein günstiger Apo für Einsteiger?

Wie gut kann günstig sein?
Der Omegon Pro 61/274 ED ist einer der preiswerteren Einsteiger-Apos auf dem Markt. Man kann daher sicherlich kein 6000.- Euro Oberklasse-High-End-Gerät erwarten. Aber evtl. doch eine solide, recht lichtstarke Optik, die Anfängern einen günstigen und gleichzeitig guten Zugang zu einem ersten Linsenteleskop ermöglichen könnte. Oder sogar mehr als das?
Da sich meine Website u.a. auch an Anfänger richtet, bot sich dieser Apo eigentlich geradezu an.

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Der Hauptgrund, das Gerät zu besorgen, war aber ein anderer: Es ist in vielerlei (aber nicht jeder) Hinsicht identisch und baugleich zum fast doppelt so teuren Radian Raptor, einem enorm gehypten (und völlig überbewerteten) Influencer-Apo.
Mich reizte es sehr, die beiden sehr ähnlichen aber preislich extrem unterschiedlichen Geräte zu vergleichen.


Eine Beschreibung und Vorstellung des Radian Raptor findest Du hier und den Vergleichstest dort.
In diesem knappen Artikel möchte ich allerdings den Omegon Pro 61/274 ED (kurz: O61) an sich vorstellen.

Zum Aufbau dieses Berichts:
1. Intro und Theorie
Allgemeines/Spezifikationen
Was kann man erwarten?


2. Live in der Nacht – Praxiseinsatz und Tests
Aufnahmebedingungen
Handhabung
Abbildungsleistung am Stern
Entwickelte Bilder und unbearbeitete Einzelbilder

3. Outro
Fazit mit Pro und Contra
Freundliches Schlusswort

“Touristen-Hotspots im Schützen” oder “Lagune+Trifid”
116 x 60 Sek. (1h+56 min) – Canon 6Da – iOptron Skyguider – Omegon 61/274 ED Apo f4.5
Der Lagunennebel samt Umgebung erschien als ein einfaches und dankbares Ziel für einen ersten Testlauf. Diese Region ist im Sommer sicherlich einer der touristischen Hotspots: Einfach aufzufinden (der Lagunennebel ist ohne Hilfsmittel mit unbewaffneten Augen sichtbar) und mit fast jeder Brennweite ein hübsches, leuchtkräftiges Motiv.
Diese Aufnahme war nicht nur der erste Test des Omegon 61/274, sondern auch der erste Einsatz des iOptron Skyguiders,
eines erstaunlich leistungsfähigen Astrotrackers (Testbericht hier).
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Grundlegendes

Beim Omegon Pro 61/274 handelt es sich um eine (für Linsenteleskope) lichtstarke f4.5 Optik. Die (relative*) Lichtstärke ist sicherlich für viele Nutzer ein Pluspunkt, ermöglicht sie doch Himmelsobjekte in deutlich kürzerer Zeit tief zu belichten.
(*Verglichen mit Fotooptiken ist das nicht extrem lichtstark, verglichen mit anderen Apos jedoch schon.)
Genauer handelt es sich um dieses 335 mm Teleskop mit einem angepassten Reducer/Flattener für die Fotografie; nur eben als Bundle/Set (das es im Mai 2023 so nicht mehr gibt).

EDIT Mai 2023:
Die Inflation schlägt gnadenlos zu!
Aus den ursprünglichen rund 700.- für das Set wurden mittlerweile etwa 1000.- Euro für die beiden Teile. (binnen etwa 3 Jahren.)
Der identische Klon, der Radian Raptor, hat sich hingegen von 1300.- auf 2100.- verteuert/fast verdoppelt.
So gesehen ist der hier vorgestellte 61/274 (bzw. der 61/335 + dem passenden fotografischen Flattener) immer noch ein guter Deal und weiterhin das wohl günstigste und gleichzeitig gute, fotografisch nutzbare Einsteigerteleskop.
Edit Ende

Das 61/274 ist ein Doublet-System mit FLP53-Glas. Das bedeutet, dass man eine recht gute Abbildungsleistung erwarten kann, aber möglicherweise keine absolut perfekte. Ein zweilinsiges System (Doublet) ist nicht vollkorrigiert und geringfügige Farbfehler oder farbige Säume/Halos um helle Sterne können (aber müssen nicht) auftreten. Dies kann sehr stark und störend sein oder kaum merkbar.
Das Gerät stammt von Jiaxing Rui Xing Optical Instruments. Eine erfahrene Firma für optische Systeme, die unzählige Linsenteleskope herstellt, welche unter diversen Handelsnamen vertrieben werden: Omegon, TS*, Sharpstar, Askar… Auch der Radian Raptor von OPT wird von diesem Hersteller gebaut.
Das ist ein Hinweis auf solide Qualität, aber nicht auf ein High-End-Produkt, das allerdings auch ein Vielfaches kosten würde.
(Beispielsweise legt man für ein Canon 300 mm f2.8 Objektiv rund 6000.- Euro auf den Tisch. Dasselbe gilt für Teleskope der gehobenen Klasse, wobei es da preislich noch deutlich weiter nach oben geht.)

*Das hier wäre z.B. das annähernd identische TS-Modell

Da ich bereits zwei Teleskope dieses Herstellers habe und weitere kenne, hatte ich vor dem Kauf ein recht genaues Bild, was mich erwarten würde:
Ein mehr als ordentliches Linsenteleskop.
Ausgestattet mit einem guten, sehr stabilen Fein-Fokusser mit Zahnstange, einer Taukappe, einem ausgesprochen praktischen 360°-Rotator, dem passgenauen Flattener/Reducer inkl. Filterhalter, mitgelieferten Rohrschellen samt Vixen-Prismenschiene und einem Sucherschuh für ein Guidingscope.

Ein technisch mindestens ordentliches Teleskop zum Sofort-Starten, mit dem klassischen Arbeitsabstand von 55 mm, sodass DSLRs und auch die üblichen Astrocams direkt adaptiert werden können, ohne sich groß Gedanken zu machen.

Die Fragen waren nun:
Wie gut kann so ein günstiges Gerät sein? Und: Gibt es Abbildungsfehler (was ich erwartete und worauf ich im Besonderen achtete) und wenn ja, sind sie deutlich störend oder kaum sichtbar?
Wie ist der Gesamteindruck, wie die fertigen Bilder und kann man Anfängern/Einsteigern und Menschen mit einem kleineren Geldbeutel mit gutem Gewissen zu diesem Gerät oder auch ähnlichen raten?

Die fertig entwickelten Deep-Sky-Bilder, vielmehr aber auch die nicht entwickelten Bilder, die 100 und 200% Ansichten, Detailausschnitte und Tageslichtbilder sollen nun helfen, diese Fragen zu beantworten.
Gerade die nicht entwickelten Bilder sprechen eine eindeutige Sprache und ermöglichen es Dir, Deinen eigenen Eindruck zu erhalten.
In der Regel findest Du bei jedem Bild die technischen Daten.

“Rho-Ophiuchi-Molekülkomplex” oder die “Antares-Region”
166 x 60 Sek. (2h+45 min) – Canon 6Da – iOptron Skyguider – Omegon 61/274 ED Apo f4.5
Dieses Bild der “Nebelgebiete im Skorpion” ist sicherlich kein Meisterwerk. Die hohen Sommertemperaturen in der Toscana, der Dunst über dem Meer, die knappen Einzel- und die kurze Gesamtbelichtungszeit ließen nicht mehr zu. Auch wäre es sinnvoll gewesen, ab und an eine der Richtungstasten zu drücken, um manuell zu dithern (fotografiert ohne Autoguider).
Das Bild ist vielleicht etwas ‘überstreckt’ und arg kontrastreich entwickelt.
Aber in Anbetracht all dieser Umstände und der Tatsachen, dass 60 Sekunden Belichtungszeit bei f4.5 wirklich nicht viel, ein 275 mm Apo hingegen eine ordentliche Beladung für den Skyguider ist, kann sich das Foto durchaus sehen lassen. Immerhin ist es mit einem Apo ungeguidet auf einer kleinen Reisenachführung entstanden und nicht mit einem ausgewachsenen Setup.
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Live im Einsatz

Equipment und Bedingungen

Alle Fotos dieses Artikels entstanden im Sommer und somit während der kürzesten Nächte des Jahres. Keines von ihnen hat daher sonderlich viel Gesamtbelichtungszeit. Auch muss man die oftmals hohen Temperaturen bedenken, die in einigen Fällen auch nachts bei +24° lagen.

Zum Einsatz kamen einerseits ein Astrotracker* (der iOptron Skyguider sowohl mit als auch ohne Guiding), andererseits auch ‘richtige’ Montierungen: Vor allem die iOptron CEM25p, selten auch die GEM45G.
Als Kameras nutzte ich vorwiegend die Canon 6Da (Vollformat), aber auch die Canon 7Da (Crop-Sensor). Beides relativ alte, aber immer noch sehr gute und absolut zeitgemäße Kameras.

Es wurden keinerlei Filter genutzt.

*Das Teleskop ist, trotz der Brennweite von 274 mm, noch problemlos auf Astrotrackern wie dem iOptron Skyguider oder dem Skywatcher Star Adventurer nutzbar – auch ohne Guiding. Bei diesen beiden funktioniert es richtig gut.
Sogar auf dem kleinen Minitrack LX4 kann es, eine gute Balance vorausgesetzt, noch genutzt werden. Allerdings ist das bitte nicht als Empfehlung zu verstehen, nur als Hinweis, wie kompakt so ein 274 mm Teleskop ist*.
(Die Links verweisen auf meine Artikel bzw. Testberichte zu den drei Astrotrackern.)

Einsatz auf dem Skyguider. So entstanden die beiden Aufnahmen oben (Lagunennebel bzw. Nebel im Skorpion).

*LX4

Hier zwei Bilder, die zeigen, wie kompakt dieses Teleskop ist. Es funktioniert sogar auf dem kleinen Minitrack LX4 (Allerdings hier mit dem baugleichen Radian Raptor)
Aber nochmals: “Es funktioniert” bedeutet nicht, dass ich das empfehlen würde. Der LX4 ist nicht für die Deep-Sky-Fotografie mit 300 mm Apos designt! Ich möchte nur zeigen, wie handlich das Gerät ist.
a) Aufbau – behind the scenes (20 mm Einzelbild, etwas früher am Abend)
b) Im Sternbild Orion – 119 x 45 Sek (~1,5 Stunden)

Handhabung des Teleskops

Die Handhabung ist denkbar einfach, intuitiv, funktional und somit als sehr gut zu beschreiben.
Die Adaption einer DSLR funktioniert problemlos über einen kurzbauenden (11mm) Standard-Adapter, wie er eigentlich immer zum Einsatz kommt. Da die Kamera dann fest verschraubt wird, besteht keine Gefahr einer Verkippung.
Es ist ein Kinderspiel, in den Fokus zu kommen; vor allem, da der verbaute Fokusser mit 1:10 Untersetzung eine sehr sehr feinfühlige Fokussierung erlaubt. Nach Erreichen der passenden Schärfe kann der Fokus dann auch mittels Schraube geklemmt werden.
(Ich nutze für die Fokussierung eine Bahtinov-Maske, siehe das Bild unterhalb.)
Sehr praktisch und für mich fast unverzichtbar ist der verbaute 360°-Rotator. Mit ihm lässt sich der gewählte Himmelsabschnitt oder das Zielobjekt frei im Bildfeld platzieren.

Fokussierung mittels Bahtinovmaske

Die mitgelieferte Prismenschiene (Vixen-Klemmplatte) ist zwar etwas kurz, aber eben so der Standard bei dem Hersteller. Da das Teleskop nicht sonderlich viel wiegt, gab es nie Probleme mit der Balance.
Die universelle Klemmung für einen Sucherschuh erwies sich als praktisch, denn ich konnte meinen Autoguider so ohne weiteres Zubehör befestigen.

Nordamerikanebel und Pelikannebel
22 x 180 Sek. (66 min) – Canon 6Da – iOptron Skyguider – Omegon 61/274 ED Apo f4.5
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Abbildungsleistung und Abbildungsfehler

Wie die bisherigen, aber auch die weiter unten noch folgenden Bilder deutlich zeigen, kann man mit dem Omegon Pro 61/274 ED wunderbare Bilder erstellen. Dank f4.5 auch mit vergleichsweise wenig Belichtungszeit. Grundsätzlich bildet das Teleskop sehr schön ab.
Weder gibt es krasse Farbfehler noch heftig verzerrte Sterne. Für ein Doublet ist das mehr als nur eine angemessene Leistung. Ich habe etwas anderes erwartet.

Aber:
Ich spreche hier auch kleinere Abbildungsfehler an. Für wenig erfahrene Leser mag sich das nach üblen Fehlern anhören. Das Wort “Fehler” erzeugt ja schon so ein komisches Gefühl.
Daher möchte ich vorwegschicken, dass Fehler etwas vollkommen normales sind; etwas, das sich praktisch nicht vermeiden lässt.
Jede Optik (egal ob Teleskop, Feldstecher, Fotoobjektiv oder Mikroskop) hat gewisse Unzulänglichkeiten. “Unzulänglichkeiten” ist ein Wort, das vielleicht besser passt als der harte Begriff “Fehler”. Aber “Abbildungsfehler” ist eben der gängige Fachbegriff.

Keine Optik ist so perfekt, wie man es vielleicht erträumen würde. Die optische Physik setzt Grenzen und da, wo es technisch vielleicht machbar wäre, ist niemand von uns bereit, den damit einhergehenden Preis zu bezahlen. Das trifft im Besonderen auf Linsensysteme zu.
Eine (Foto-)Optik ist auch immer der Kompromiss aus dem technisch Machbaren und dem Bezahlbaren. Je mehr die Optik leisten soll (Brennweite, Lichtstärke…), desto eher werden Kompromisse notwendig.

Extrem unfassbar billig und gleichzeitig extrem herausragend gut sind Gegensätze, die sich nicht vereinbaren lassen.
Die Kunst ist es nun, einen gelungenen Kompromiss zwischen ‘noch bezahlbar’ und ‘dennoch richtig gut’ mit einer mehr als nur ganz ordentlichen Abbildungsleistung zu finden.

Denk’ Dir also nix, wenn Du von Fehlern einer Optik liest; sie gehören einfach dazu. Du wirst sie sowohl bei einem 50.- Euro Objektiv finden als auch bei einem 3000.- Euro Objektiv. Und genauso bei Teleskopen.
Die Frage ist immer nur: Wie ausgeprägt sind sie und sind sie tatsächlich störend? Sind es eher Unzulänglichkeiten, mit denen man problemlos leben kann, oder so massive echte Fehler, dass es einfach nur nervt?

Zwei Arten von Unzulänglichkeiten (Abbildungsfehler) schauen wir uns nun an: Farbfehler und Verzerrungen.

Sternabbildung über das Feld – Runde Sterne bis in die Ecken?

“Das Gerät xyz bildet bis in die letzte Ecke hinein scharf ab und erzeugt absolut runde Sterne!”
Wenn Du das liest, so kannst Du davon ausgehen, dass Dir jemand einen (großen) Bären aufbinden möchte. Oder Du verhandelst gerade um den Kauf eines viele tausend Euro teuren High-End-Gerätes.
Ich habe jedenfalls noch nie eine Optik genutzt, die nicht in irgendeiner Art und Weise zum Rand hin abfallen würde.

Wenn man sich etwas mit der Lichtbrechung in Linsen beschäftigt, eigentlich schon, wenn man sich einfach nur eine Linse vorstellt, so wird recht schnell klar, dass gerade in den Randbereichen eines so linsenförmig geschliffenen Glases Abbildungsfehler lauern.
Siehst Du eine Glaslinse in Gedanken vor Dir? Stell Dir nun mal vor, wie das Licht in der Mitte der Linse hindurch geht und auf einen Sensor trifft und wie am Rand. Logisch, dass dort andere Lichtbrechungen stattfinden und gerade punktförmige Lichtquellen (also Sterne) nicht mehr ganz perfekt abgebildet werden.

Und daher verwundert es natürlich nicht, dass auch dieses Teleskop an Vollformatkameras nicht bis in die Ecken die absolut perfekten Sterne zeigt.
(Das macht keines meiner Teleskope, keines meiner Objektive und das schaffte auch das einmalig für eine Nacht ausgeliehene 6000.- Euro Canon 300 mm nicht.)

Aber ‘heftig’, ungewöhnlich oder gar arg störend ist das keinesfalls.
Aufgrund von Dithering oder einer etwas ungenauen Nachführung auf einem Astrotracker werden nach dem Stacken so oder so mehr oder weniger viele Pixel am Randbereich weggeschnitten.
Zoomt man dann noch weit ins Bild hinein, schaut genau hin und stört sich an den nicht ganz perfekten Sternen, so kann man die Ränder etwas beschneiden. Das verringert das Bildfeld kaum.
Und: Das muss man auch bei deutlich teureren Optiken machen, wenn man 100% Perfektion erwartet.
Perfekte Sterne bis in die allerletzte Ecke? Das ist ein nicht zu erfüllender (oder unbezahlbarer) Traum. Und das ist absolut normal so.

Farbfehler – Störende Farbsäume um Sterne?

Ja, es gibt Farbsäume, Halos um helle Sterne. Ungeübten Betrachtern würden sie evtl. gar nicht weiter auffallen. Aber wenn man es weiß und genau hinschaut, so sieht man sie natürlich. Etwas anderes kann man bei einem zweilinsigen Doublet auch nicht erwarten. (Wie Dir ein Vergleichsbild unten zeigen wird, hat der eigentlich baugleiche, aber als Triplet ausgeführte und doppelt so teure Radian Raptor absolut die identischen Farbsäume.)

Aber stören sie nun enorm?
Nein, das kann man keinesfalls behaupten. Sie sind halt da, allerdings nicht sehr ausgeprägt. Es ist nun nicht so, dass sie direkt ins Auge springen, riesig oder leuchtend bunt wären.
Für mich war es in der Bildbearbeitung (die ja bei Astrofotos noch viel mehr als bei Tageslichtbildern die eigentliche Kunst ist) problemlos möglich, damit umzugehen.
Aber wie bei allem gilt: Verstärkt man an den falschen Stellen zu viel, so kann es auch passieren, dass man eben genau das verstärkt, was man nicht sehen möchte. Eine übertriebene Bearbeitung (zu heftig, bei zu wenig Belichtungszeit) bringt immer das schlechteste zum Vorschein (sei es nun Rauschen oder Unzulänglichkeiten der Optik). Man muss sich einfach bewusst sein, was die Daten hergeben und darf nicht versuchen, um jeden Preis alles herausquetschen zu wollen. Denn damit holt mach sich mit Garantie nicht nur Farbsäume, sondern auch ganz andere Probleme hervor.


Der große rote Nebel im Sternbild Kepheus (bezeichnet als Sharpless 131) mit dem kleinen Elefantenrüssel-Nebel (IC1396A) im folgenden Bild ist ein Beispiel für so eine übertriebene Bearbeitung. Hier werden zwar keine Farbfehler sichtbar. Aber das Strecken der Daten über das Sinnvolle hinaus erzeugt ein etwas verrauschtes, unruhiges Bild.
Es ist (auch dank der kurzen Belichtungszeit) kein Meisterwerk. Aber ein weiteres Beispiel für das Bildfeld an eine Vollformatkamera:

Sharpless 131
Canon 6Da – Omegon Pro 61/274 – iOptron CEM25p – 60 x 120 sec (2 h)
Hier gibt es übrigens eine länger belichtete Version, die zeigt, was sich alles in diesem weiten Feld findet.
‘Nahaufnahmen’ von IC1396A mit langen Brennweiten zeigen sicherlich tolle Details – vergleichsweise weite Felder, wie sie mit so einer 274 mm Optik entstehen, offenbaren dann die großflächigen Zusammenhänge.

Abbildungsqualität – Am Beispiel Cirrus-Nebel

Ich möchte hier nun anhand von einigen Bildern (anklickbar) detailliert die Abbildungsqualität aufzeigen. Das soll es Dir ermöglichen, Dir ein eigenes Bild zu machen.
Denn: Fertig entwickelte Bilder sind zwar immer das Ziel und auch schön (hoffentlich!), aber sie sind doch immer auch die Folge von individuellen (guten wie schlechten) Entscheidungen des Bildentwicklers (also hier: von mir).

Rohbilder bzw. Bilder in verschiedenen Stadien der Entwicklung sind da etwas ehrlicher, reiner oder weniger von meiner persönlichen Entscheidung als Bildentwickler abhängig.

Als Beispiel nutze ich das weite Feld um den Cirrus-Nebel im Sternbild Schwan. Eigentlich nicht den Nebel selber, sondern vielmehr die Sterne. Denn die sind das interessante und in diesem Feld, sehr nah an der Milchstraße, reichlich vorhanden.

Die folgende Aufnahme ist einfach nur das fertig gestackte Bild. Also der Bildstapel oder der Mittelwert aus diesen 94 Einzelbildern.
Hier wurde noch nichts entwickelt, sondern nur per STF in PixInsight gestreckt, sodass das Bild überhaupt anschaubar ist. Es ist also der unbearbeitete Roh-Stack.
Wie Du sehen kannst, sind da wirklich eine ganze Menge Sterne. Perfekt, um die Sternabbildung zu überprüfen. Darum habe ich dieses Bild überhaupt fotografiert:

Die hier markierten Ausschnitte (im Folgenden dann die Screenshots aus PixInsight) sehen wir uns nun in der 100% bzw. 200% Ansicht an: Pixel-Peeping! 🙂

Hier der 100% Ausschnitt aus dem Zentrum:

Da ja beim Stacken schwache Objekte hervorgeholt werden oder anders ausgedrückt, aus dem Rauschen hervortreten, müsste das auch für farbige Halos um Sterne gelten.
Und ja – wenn man genau hinschaut und kritisch ist, so kann man leichte blaue Halos um die Sterne erkennen.
Aber ist das extrem oder störend? Wirklich nicht!
Man muss schon fast bösartig sein, um das als Problem zu betrachten.

Und hier der 100% Ausschnitt einer Ecke:

Dasselbe gilt für die Abbildungsleistung in der Ecke. Auch hier müssen sich verzerrte Sterne beim Stacken aufsummieren, da ja die Nachführung nicht 100% perfekt läuft.
Und ja – die Sterne sind nicht mehr ganz so rund wie im Bildzentrum.
Aber extrem oder störend? Auch hier wirklich nicht!
Da habe ich schon ganz andere 100%-Ausschnitte von Ecken gesehen:
Chromatische Aberrationen und extrem in die Länge oder zu kleinen Dreiecken verzerrte Sterne vom Feinsten.
Nichts davon ist hier ausgeprägt zu sehen.

Für ein zweilinsiges Doublet-Teleskop ist das (Farbsäume und Randabbildung) tatsächlich eine richtig gute Abbildungsleistung!
(Und der dreilinsige, aber ansonsten identische Radian Raptor kann das nicht besser.)

Geht man, wie im nächsten Bild, sogar auf 200% Vergrößerung, so werden fast schon einzelne Pixel sichtbar. Nun erkennt man die sanften Farbsäume noch besser.
Aber das ist dann wohl schon wirklich das, was unter Pixel-Peeping fällt.
Wer zoomt denn tatsächlich so weit in ein Bild? Mir tun dabei schon die Augen weh:

Fazit
Ich denke, dass mir da jeder zustimmen wird:
Weder sind die Farbsäume um die Sterne stark ausgeprägt (sondern eher sehr gering) noch gibt es deutlich sichtbare starke Verzerrungen in der Ecke – bei einer Vollformatkamera!
Das ist ein hervorragendes Ergebnis für ein Doublet-System. Nur wenige vollkorrigierte Kameraobjektive, die dann aber alle schon zur Oberklasse gehören, bieten so eine Abbildungsleistung.

Weitere Bilder des Entwicklungsprozesses
Ich kann und will an dieser Stelle kein Tutorial für eine Bildentwicklung in PixInsight machen.
Aber ich kann anmerken, dass ich Sterne in der Regel etwas verkleinere, damit sie nicht so dominant erscheinen.
Ich gehe dabei nicht den Weg über “Sterne entfernen, entwickeln und wieder einfügen”, sondern über eine reine Verkleinerung, die die Sterne eher dezent in den Hintergrund drängt.
Denn an sich mag ich “ehrliche” Bilder, die die enorme Anzahl an Sternen zeigen, die sich da oben eben befinden.

So schaut das dann mit verkleinerten Sternen aus. Weiterhin nicht gestreckt und ansonsten unbearbeitet:

Ergebnis:
Einige Entwicklungsschritte später, etwas Magie und eine Portion Übertreibung (angesichts der recht kurzen Gesamtbelichtungszeit von nur 3 Stunden bei moderater Lichtverschmutzung) sieht mein fertiges Bild dann so aus.
Ich denke, dass sich das als nettes Testbild durchaus sehen lassen kann, oder?

So etwas entstand tatsächlich nur mit einer einfachen alten modifizierten Vollfomat-DSLR, 3 Stunden Belichtungszeit bei mittelmäßiger Lichtverschmutzung, einem günstigen, aber sehr soliden guten Teleskop und ohne den Einsatz von Filtern.
Dazu etwas Übung und Erfahrung in der Bildbearbeitung.

Details?
Hier ein Ausschnitt:

Ich hoffe, dass dieser kleine Einblick in die Bildentstehung, aber vielmehr noch die Rohbilder, Dir einen besseren Eindruck verschaffen, was dieses Teleskop hinsichtlich der Abbildungsqualität leisten kann.
Im nächsten Abschnitt gibt es weitere Beispiele, dann allerdings am Tage:

Einsatz als Tageslicht-Objektiv?

Ein manuelles 274 mm Teleskop ist sicherlich nicht die erste Wahl für Tageslichtfotos. Gerade für z.B. Sportfotografen ist ein Autofokus zwingend.
Dennoch kann man dieses Gerät gut nutzen, wenn man weiß wofür.
Persönlich würden mir da vor allem Motive einfallen, bei denen man mit Zeit und Muße irgendwo sitzt und beobachtet, wie z.B. Vögel an einer Futterstelle.

Ich hatte nun nicht das Glück, dass Vögel aufgetaucht sind, als ich es am Tage ausprobiert hatte. Aber immerhin Schmetterlinge.
Allerdings hängt es da schon ein wenig vom Glück ab, ob man einen Schmetterling erwischt. So ein kleines zappeliges Ding in 10 oder 15 Metern Entfernung vor die Linse zu bekommen, ist das eine. Aber dann auch noch die Schärfe zu treffen, während der kleine Kerl auf einer im Wind schwankenden Blüte sitzt, das andere.

Ein anderes Einsatzgebiet, das vor allem für mich interessant wäre, sind Zeitraffer.
Wer meine Zeitraffer-Clips gesehen hat, der weiß, dass ich auch gerne lange Brennweiten nutze, sie mit kürzeren kombiniere und so Dynamik in die Clips bekomme.
(Hier ist ein Beispiel, bei dem ich gleich während der ersten halben Minute Brennweiten zwischen 8 und 500 mm verwendet habe.)

Jedenfalls zeige ich hier einfach mal ein paar Bilder, die ich an einem heißen Nachmittag gemacht habe. Keine Superbilder, denn es gab keine Supermotive. Aber ein paar Beispiele, die die Abbildungs- und Farbqualität sowie die Schärfe zeigen können:
Ein Baum mit einer Clematis-Blüte, ein Schmetterling, ein knorriger Pfosten am Feldrand, ein Stein…

Alle Bilder entstanden mit einer Canon 6D (Vollformat, normale Kaufversion von 2012), ISO 160 und Belichtungszeit-Automatik, die daher je nach Bild 1/250 bis 1/2000 beträgt.

Mach Dir selber ein Bild – jeweils im Vollbild gefolgt von einem starken Ausschnitt:
(Und achte mal darauf, dass beim letzten Schmetterling sogar in dieser starken Vergrößerung der Faden einer Spinne sichtbar ist.)

Sinnvolles Zubehör?

Eigentlich benötigt man kein Zubehör. Wie bei allen mir bekannten Teleskopen dieses Herstellers ist alles dabei.
Das einzige, was man wirklich braucht, ist der passende Adapter-Ring, um die jeweilige Kamera anzuschließen.
Im Falle einer DSLR wäre das für Canon so ein Ring. Für Nikon, Sony und Co. gibt es sie ebenfalls. (Es gibt Alternativen, das hier ist eine günstige Variante.)
Für die Adaption einer ZWO ASI-Astrocam oder baugleichen von Omegon, ExploreScientific oder ToupTek, die auf 11 mm Arbeitsabstand ausgelegt sind, eine gängige Verlängerungshülse.

Filter und ein Guidingsystem können je nach Setup sinnvoll sein, wobei ich hier keine Tipps geben kann. Das ist ein viel zu weites Feld.
Beliebt sind aktuell Duo-Narrowband-Filter. Auch können mit H-Alpha-Filtern aufgenommene Daten Farbbilder ergänzen. Die gängigen 2″ Filter finden in der Filterhalterung im Flattener/Reducer ihren Platz (wobei das schon etwas fummelig ist und ich die Lösung nicht so super finde).

Ein Guidingscope kann, dank des mitgelieferten universellen Sucherschuhs, sofort angebracht werden. Ob nun ein Autoguidingsystem wie der MGen zum Einsatz kommt (praktisch vor allem bei Astrotrackern) oder eine Guidinglösung mit Computer und beispielsweise phd² genutzt wird, ist dabei egal.
Mein Tipp wäre, gerade für ein Reisesetup oder den Einsatz auf einem Astrotracker, entweder der MGen oder die Lösung, die ich nutze: Einen Mini-PC-Stick. (Hier meine vollumfängliche Erklärung und Anleitung.) Selbstverständlich wären auch andere Lösungen (AsiAir, Eagle, Stellarmate…) denkbar.

Eine längere Prismenschiene könnte noch sinnvoll sein, um das Teleskop wirklich perfekt auf der Montierung auszubalancieren, jedoch ist das erstens von der Kamera abhängig und zweitens wiegt das Teleskop selbst so wenig, dass ich niemals Probleme mit einer mangelhaften Balance auf der kurzen Vixen-Schiene hatte.

Widefield im Schwan: Vom Cocoon über M39 bis zur Milchstraße
Canon 6Da – CEM25p Omegon 061 61/274 ED Apo f4.5
Hier wird vielleicht (vor allem beim Betrachten in voller Auflösung) auch deutlich, warum Widefield-Aufnahmen spannend sein können, selbst dann, wenn die Nebel nicht sonderlich groß erscheinen.
Sicherlich ist der Cocoon-Nebel (Sharpless 125) mit über 1000 mm wunderschön. Ebenso der Sternhaufen M39.
Aber das Zusammenspiel oder Wechselspiel zwischen sternenreichen Feldern, Dunkelnebeln und all die Strukturen und Zusammenhänge offenbaren sich nur im Widefield.
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Fazit

Wie aus dem bisherigen Text hervorgeht und wie wohl auch die Bilder deutlich machen, fällt mein Fazit ausgesprochen positiv aus. Sogar besser als ich es beim Kauf erwartet hatte.
Natürlich darf man es nicht mit einem 6000.- Euro Teleskop vergleichen, sondern muss sich an der Realität orientieren.
(Wohl darf man es aber mit dem annähernd identischen Radian Raptor vergleichen. Und das habe ich auch gemacht.)
Vor dem Kauf hatte ich noch überlegt, es nach dem Test einfach wieder zu verkaufen. Dieser Gedanke hat sich mittlerweile in Luft aufgelöst. Das Ding bleibt bei mir und wird wohl der beste Freund meines iOptron Skyguiders. 🙂

“Blauer Pferdekopfnebel” – ein Reflexionsnebel im Sternbild Skorpion
149 x 120 Sek. (4h+58 min) – Canon 6Da – iOptron CEM25p – Omegon 061 61/274 ED Apo f4.5
Bei diesem Bild (das ebenfalls aus dem Vergleichstest mit dem Radian Raptor R61stammt), war ich nicht sicher, ob ich ein Ergebnis erhalten würde.

Da ich im Juni fotografierte, der Pferdekopf in Europa aber ein Ziel für den Frühling ist, musste ich damit leben, dass dieser Reflexionsnebel bereits den Meridian überschritten hatte und sich im Untergehen befand. Mit jeder Minute sank er weiter in Richtung Horizont. Und somit in den Dunst und die Lichtverschmutzung über dem Meer.
Dennoch habe ich an drei Abenden die ersten Stunden der Dunkelheit genutzt und bin froh, nun doch ein ganz ansehnliches Ergebnis zu haben.

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Die Verarbeitungsqualität, also das Teleskop selber, ist für den Preis tadellos. Also so, wie ich es erwartet hatte. Es ist nicht umsonst das dritte, das ich von diesem Hersteller gekauft habe. Die Adaption verschiedener Kameras, der Fokus, der Rotator… alles funktioniert wunderbar und problemlos.
Erstaunt war ich dann eher über die Abbildungsleistung.
Der oben angesprochene Kompromiss zwischen Preis und Abbildungsqualität ist beim 061 sicherlich gelungen.

Klar – man erkennt, vor allem wenn man weiß, worauf man achten muss, dass es sich um ein zweilinsiges Doublet-System handelt. Schaut man genau hin, so sind um helle Sterne leichte Farbsäume zu erkennen. Aber die sind keinesfalls deutlich ausgeprägt oder stören arg in der Bildbearbeitung.
In den fertigen Bildern ist davon nichts mehr zu erkennen.
Auch die Randabbildung, die Sternenabbildung in den Ecken ist etwas besser als erwartet. Keines der Teleskope, die ich persönlich kenne und nutze/genutzt habe (allesamt bezahlbare), bilden Sterne bis in die letzte Ecke zu 100% perfekt ab. Es gibt immer einen gewissen Abfall zu den Rändern hin. Aber das, was sich hier zeigt, ist absolut im Rahmen; total normal bzw. eher gering ausgeprägt.

Farbsäume und Randabbildung sind auch beim Radian-Raptor-Triplet kein Stück besser.
Evtl. bin ich auch einfach insgesamt zu kritisch und schaue bei allen Teleskopen zu genau hin?

Was wirklich Freude macht, ist das weite Feld und die (für Teleskope) hohe Lichtstärke. Meine Tests habe ich im Hochsommer, also während der Zeit der kürzesten Nächte begonnen. Trotz der jeweils nur sehr kurzen Gesamtbelichtungszeit sind dennoch ordentliche Bilder entstanden.

Auch war es für mich sehr leicht, die Objekte am Himmel zu finden/zu treffen, wenn ich einen Astrotracker ohne GoTo/Platesolving genutzt habe. Gerade für Einsteiger ist so ein weites Feld hilfreich und sehr viele der Anfängerobjekte (also die sehr hellen ‘Stars des Nachthimmels’) sind ideal für Brennweiten zwischen 200 und 300 mm geeignet.
Da ich mich gerne auch an Einsteiger/Anfänger wende, habe ich auch gezielt diese Objekte für meine Testbilder ausgewählt und sie nur (zu meiner eigenen Freude) um eine Besonderheit wie den blauen Pferdekopf oder das weite Feld um den Cocoon-Nebel ergänzt.
Bunte Nebel im Skorpion, Nordamerikanebel, Elefantenrüsselnebel, Schleiernebel, Lagune und Trifid, Adler und Omega… all das sind sicherlich die Objekte, die jeder schon mal vor die Linse genommen hat. Objekte, die Einsteiger geradezu anlachen.

Insgesamt denke ich, dass dieses Teleskop sicherlich für Einsteiger oder Leute mit einem schmalen Geldbeutel, die aber dennoch etwas ordentliches suchen, eine gute Wahl sein kann. Oder auch für alle anderen, die einfach Lust auf ein lichtstarkes Teleskop mit einem weiten Bildfeld haben und dafür nicht über 1000.- Euro ausgeben möchten.
Es kann dann z.B. der erste günstige Einstieg in die Welt der Linsenteleskope sein und gleichzeitig ein Gerät, das man gerne und dauerhaft nutzt.
Dasselbe gilt auch für viele andere Teleskope dieses Herstellers. Persönlich kaufe ich sie gerne aus guter Erfahrung unter dem Namen Omegon, aber auch andere Händler/Marken bieten gute Geräte an.
Das hier wäre z.B. das annähernd identische TS-Modell.

Du kannst Dir ja gerne noch das Radian Raptor Teleskop ansehen. Fast baugleich, ebenfalls 274 mm und ebenfalls mit f4.5 ausgesprochen lichtstark.
Oder auch den Vergleichstest von diesem hier und dem Raptor. Evtl. wirst Du mir dann zustimmen, dass das Omegon ED 61/274 doch recht viel Teleskop für’s Geld ist.
Oder Du wirfst einen Blick auf meinen Bericht zum Omegon 76/342. (Noch im Entstehen.) Ein weiteres Teleskop dieses Herstellers, sozusagen der große Bruder des O61. (Dass es natürlich auch als TS-Version gibt.) Mehr Brennweite, mehr Öffnung, ebenfalls mit f4.5 recht lichtstark. Aber deutlich größer, schwerer und teurer. Fast so teuer wie der Radian Raptor, allerdings auch viel mehr Teleskop für’s fast gleiche Geld.


Übrigens:
Die Lieferzeit, die mir beim Kauf angegeben wurde, war ein Witz! Ich hatte mich darauf eingestellt, das Gerät in langen Winternächten auszuprobieren, da eine Lieferung im November 2021 angekündigt worden war. Tatsächlich traf das Gerät 3 Wochen nach der Bestellung bei mir ein.
Ich habe fast den Eindruck, dass die Angabe viel zu langer Lieferzeiten zum Konzept gehört. Klar – so werden Kunden nicht enttäuscht, wenn es etwas länger dauert (was bei Geräten aus Übersee immer mal vorkommen kann; gerade in Zeiten von Corona und Lieferschwierigkeiten.) Aber noch viel wahrscheinlicher werden potentielle Kunden abgeschreckt. Bisher kam jedes Gerät schneller, meist deutlich schneller, als die angegebene Lieferzeit vermuten ließ.
Ich habe Anfang Mai bestellt. Geliefert wurde nach 3 Wochen.
Angegeben war November.
Jetzt, im Frühherbst, steht immer noch November da. Ich würde das nicht glauben. Wahrscheinlich kommt es deutlich früher.

Freundliches Schlusswort

Liebe Leserin, lieber Leser, Freunde der Nacht.
Ich hoffe mal wieder (wie immer), dass dieser Bericht für Dich interessant war.
Wie Du sehen konntest, kann man auch mit einem günstigen Einsteiger-Apo wunderbare Bilder erstellen. Persönlich bin ich da positiv überrascht; vielleicht geht es Dir ja genauso.

Ich hoffe übrigens auch, dass ich Dich neugierig gemacht habe und Du nun Lust hast, den Bericht zum Radian Raptor zu lesen oder den Bericht zu meinem Vergleichstest O61 vs. R61. Beide natürlich reichhaltig bebildert, aber wie immer auch voll schriftlicher Informationen.

Abgesehen davon bin ich mal so frei und empfehle Dir die Sitemap anzuklicken; dort findest Du eine ganze Menge unterschiedlicher Artikel und Berichte. Darunter auch weitere Equipmenttests, aber vor allem das, was mir viel mehr am Herzen liegt: Sternbildbeschreibungen, Hintergrundberichte, Informatives zur Astrofotografie und Geschichten aus meiner nächtlichen Praxis.
So spaßig es auch ist, neue Gerätschaften auszuprobieren und davon zu berichten… das, was mich an dem Hobby fasziniert, drückt sich viel mehr in anderen Artikeln aus. Dieser Bericht aus dem Herbst 2019 ist dafür beispielhaft.

So hoffe ich zum Schluss, dass auch Du die Faszination für den Sternenhimmel ‘einfach so’ empfindest und nicht getrieben bist von der Suche nach dem ständig neuesten Equipment. Das kann zwar helfen, aber die Freude muss aus Dir selber kommen. 🙂
“Kauf Dich glücklich!” wirst Du bei mir nie lesen können.

Also: Viel Spaß draußen in der dunklen Nacht!

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