[342 mm]
[AUR] [TAU]
VDB 31, VDB29 + Barnards ‘Dunkeltropfen’

Vollbild in neuem TabBeschriftetes Vollbild in neuem Tab

Aufnahmedaten

Weitere Bezeichnungenvan den Bergh 31 und 29, Barnard 26, 27 & B28,
SternbildWagenlenker + Stier / Auriga + Taurus
Datum✶ 06. Jan. 2022
✶ 24. + 25. Jan. 2022
Ort✶ Alpenvorland – Bayern – 980 müNN – 21,3 mag
✶ Salzkammergut – Österreich – 1340 müNN – 21,7 mag
KameraOmegon VeTech 16.000 (2x Crop) @-10°
OptikOmgeon 76/342 – f/4.5 Triplet-Apo
MontierungiOptron CEM25p
Mein Testbericht der CEM25p
Nachfolgemodell CEM26
Belichtungszeit160*300 Sek. = 13h + 20min
Weiteres?Wie üblich: Ohne Filter. NINA+phd² auf PC-Stick

Am Rande: Ungewöhnliches im Wagenlenker

Wie das beschriftete Vollbild zeigt, befinden wir uns hier wirklich am Rand des Sternbilds Wagenlenker/Auriga (auch als Fuhrmann bekannt); Das rechte untere Bildviertel mit vdB29 befindet sich bereits im Feld des Sternbildes Stier/Taurus.
Ungewöhnlich sind die Objekte an sich nicht. Aber gleichzeitig sind blaue Reflexionsnebel, sanfte Wolken interstellarer Materie und die fast schwarzen Dunkelnebel, kaum die Art Objekte, an die man in Zusammenhang mit dem Sternbild Auriga zuerst denkt. Dieses wird domminiert von drei großen und bekannten Sternhaufen (M36, 37 und 38) und vor allem von “sehr viel rot”: Diverse Emissionsnebel, darunter die Stars: IC405 und IC410. Und “rot”, also Emissionsnebel fehlen in diesem Bild hier vollkommen.

So gesehen: Tatsächlich ein eher ungewöhnlicher Anblick im Wagenlenker.
Aber ja, wir sind ja auch schon fast im Stier und somit ein wenig neben dem hellen Band der Milchstraße. Die gesamte “Himmelsfläche” von hier bis zu den Plejaden wird dominiert von teils sehr dichten, teils ganz lockeren Dunkelnebeln mit einzeln ‘eingestreuten ‘ Reflexionsnebeln.
Und: Dass die Grenze zwischen Wagenlenker und Stier genau hier verläuft, ist praktisch willkürlich, basiert einzig auf den traditionellen Sternbildmustern und hat keinerlei natürlichen Grund am Himmel. Selbstverständlich gibt es ‘in echt’ keine Grenzen.

Wenn Du Dir mein Bild ansiehst, so fällt Dir vielleicht auf, dass die Dunkelnebel (mich erinnern Sie irgendwie einzeln an Tropfen oder Kaulquappen, in ihrer Gesamtheit an einen Vogel) fast vollkommen schwarz sind.
Als ich das Bild bearbeitet habe, habe ich versucht dort Struktur und Abstufungen zu finden. Aber da ist nichts. Die ‘Dunkelnebeltropfen’ sind tatsächlich tiefschwarz. Zumindest bei der von mir genutzten Brennweite und Auflösung.
Ich habe auch versucht diese Bereiche beim Strecken und der Kontrastverstärkung mit Masken zu schützen (damit ich sie nicht aus Versehen einfach schwarz einfärbe). Aber die sind tatsächlich so tief-dunkel.

Ganz anders ist das, wie Du sehen kannst, bei den anderen Staubwolken: Da ist Struktur, da sind Abstufungen in der Helligkeit und man kann klar erkennen, wo sie dichter sind und wo lockerer aufgebaut.
Selbstverständlich würde diesem Bildfeld noch viel mehr Belichtungszeit guttun. Denn dann würden die Staubwolken noch viel klarer erscheinen und irgendwann höchstwahrscheinlich wie dreidimensionale Gebilde wirken, die im Raum schweben (was ja eigentlich auch der Fall ist).
Aber: Ich wollte nicht mehr Zeit investieren. Das Bild ist soweit fertig, es zeigt was da vorhanden ist, wenn auch nicht in der letzten Perfektion. Seinen Zweck, den Sternbild-Artikel zu illustrieren, erfüllt es aber allemal.
Und auch seinen zweiten Zweck (evtl. sogar der wichtigere): Ich hatte Freude draußen in der Nacht und Freude bei der Bildentwicklung. Und darum geht es bei dem Hobby ja auch, oder sogar an erster Stelle: Freude beim machen, nicht unbedingt Freude am ‘Bild haben’. 🙂



Hier nun einige Bilder im Anhang:

  • Nochmals das hier vorgestellte Bild und die Version mit den eingezeichneten Objekten sowie der ungefähren Sternbildgrenze zum Stier.
  • Ein Ausschnitt aus einem 85 mm Panorama, das die Position von vdB 31 am rechten Rand zeigt. Die ‘Stars’ des Wagenlenkers, die roten Emissionsnebel (IC405 und Co.) sowie die Sternhaufen (M38 und Co.) befinden sich zentral im 6-eckigen Autiga-Asterismus. vdB31 und die anderen Objekte in der hier vorgestellten Aufnahme außerhalb.
  • Am Schluss noch der Hinweis auf meinen Artikel zum Sternbild Wagenlenker/Fuhrmann oder einfach Auriga (noch unveröffentlicht)

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