[525 mm] – [VUL]
vdB 126 + LDN767

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Aufnahmedaten

Weitere Bezeichnungen und Objekte van den Bergh 126, NGC 6793, LDN 781, LDN 767, LDN 770, LDN 776, LDN 768, LDN 769…
SternbildVulpecula / Füchschen
Datum24. bis 28. Juli 2022
OrtUmbrien – Italien – 1570 müNN – 21,45 mag
KameraOmegon VeTec 410 (Fullframe) @-5°
OptikOmegon 107/700 x0,75 –> 525mm /f5
MontierungiOptron GEM45G
Belichtungszeit104*300 Sek = Summe: 8h + 40 min.
Weiteres?Wie üblich: Ohne Filter. NINA + phd²

Ein der schwarze Saurier

Oder: “Das dritte First Light”.

Intro:
Ein neues Teleskop und eine neue Kamera.
Von mir eigentlich nicht als ‘Team’ geplant. Aber da beide neu waren, durften sie in dieser Astrowoche gemeinsam arbeiten…
➡️ Das hier ist das dritte von 3 Bildergebnissen. Und das einzige, das einigermaßen viel (wenngleich noch immer zu wenig) Belichtungszeit abbekommen hat.

Der Zeitraum zu Neumond Ende Juli 2022 war in den Alpen sehr unbeständig und so entschloss ich, mal wieder nach Italien zu fahren.
Erstmalig zu einem neuen (noch unbekannten) Standort. Hoch oben in den Bergen Umbriens auf fast 1600 m.
Ich erhoffte davon: Einen (für italienische Verhältnisse) dunklen Himmel, einigermaßen kühle Temperaturen, viele wolkenfreie und vor allem auch lange Nächte.
Ende Juli sind in Zentralitalien schon fast 6 Stunden astronomische Nacht. In Süddeutschland nicht mal vier.

Das Bild:
Nachdem (entgegen meiner Erwartung) die gesamte Technik auf Anhieb funktionierte und ich meine ersten beiden Testobjekte (siehe hier und hier) im Kasten hatte, nutzte ich die kommenden Nächte vor Mitternacht für eine fast aussichtslose Spielerei (ein extrem horizontnahes Objekt). Wurde natürlich nichts.
Nach Mitternacht ging es dann immer für ein paar Stunden auf eine interessante Dunkelnebelstruktur im Sternbild Füchschen.
Das einzige Objekt, das in einem einigermaßen bekannten Katalog zu finden ist, ist der kleine blaue Reflexionsnebel vdB 126 (und als Beifang der offene Sternhaufen NGC 6793).

Das bzw. die Hauptmotive sind nicht als einzelne Objekte gelistet. Vielmehr findet man sie aufgeteilt in diverse einzelne Fetzen in Lynds’ Catalogue of dark nebula, LDN.
Die größten Strukturen sind hierbei LDN 781 oben. LDN 767 und 768 mittig und LDN 770 mit 776 links unten.

Für mich sind sie allerdings einfach:
Der Dinosaurier und der Angelhaken.

Abgesehen von den dunklen (teils ganz schwarzen) Materiewolken und dem blauen Juwel vdB 126 sind da vor allem unendlich viele Sterne.
Wir befinden uns mitten im Band der Milchstraße, wo diese Sternendichte einfach normal ist.
Klar: Fotografiert man mit Filtern, so verschwinden viele der Sterne oder lassen sich in der Bildbearbeitung beseitigen. Aber gerade bei solchen Objekten wären Schmalbandfilter nicht nur nutzlos, sondern würden die Dunkelnebel rausfiltern. So etwas fotografiert man ohne Filter! (Oder mit einer Monocam, aber auch dann überwiegend als RGB.)


Fazit:
– Gute 8 Stunden sind nicht wenig, aber um derartige Dunkelnebel dreidimensional auszuarbeiten, sind eher 20, womöglich sogar über 40 Stunden (bei f/5) notwendig. Die gute Kamera ist dabei sicherlich vorteilhaft, aber letztendlich geht doch nichts über Belichtungszeit (und somit viel Geduld!).


Hier erneut die Bilder:

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