Lieblingsteile
Objektivheizung
Die Objektivheizung ist wirklich eines meiner absoluten Lieblingsteile.
Das hat einen guten Grund:
Während andere Gegenstände eine Hilfe oder Ergänzung sind, ist eine Objektivheizung in manchen Nächten fast schon eine Grundvoraussetzung.
Sie ist bei Fotografen im Allgemeinen unbekannt, für mich aber eine der wichtigsten ‘Zutaten’ für die nächtliche Fotografie. Im Fachhandel werden sie auch als Taukappenheizung angeboten. Denn für erfahrene ‘Sternengucker’ mit großen Teleskopen sind sie schon lange unverzichtbar.
Dieser Beitrag ist Beschreibung, Test und Empfehlung in einem.
Aufgabe der Objektivheizung
In der Luft befindet sich immer ein gewisser Anteil an Wasser. Dabei kann warme Luft mehr Wasser aufnehmen und ‘festhalten’ als kühle Luft.
Wenn nun im Laufe der Nacht die Luft immer weiter abkühlt, kann sie irgendwann das Wasser nicht mehr halten. Der sog. Taupunkt wird unterschritten und das Wasser schlägt sich als Tau nieder. Auch kann sich Nebel bilden.
Tau zieht sich als dünner Wasserfilm über alle Oberflächen, die ebenfalls kühl sind. Somit auch auf Kameras und Objektive.
Kameras macht dieser dünne Feuchtigkeitfilm nichts aus, aber Objektive werden getrübt. Das Objektiv beschlägt.
Hier eine Auswahl an Bildern. Alle aufgrund von relativ schnell einsetzender Taubildung misslungen.
(Jeweils Standbilder aus Zeitraffern. Daher gibt es auch immer ein Bild vor der Taubildung. Das veranschaulicht den Effekt.)
Und genau dagegen arbeitet die Objektivheizung. Sie erwärmt das Objektiv um einige Grade. Diese Erwärmung genügt, um die umgebende Luft so weit ‘aufzuheizen’, dass kein Tau entsteht.
Eine simple, aber funktionierende Lösung.
Funktionsweise und Aufbau der Objektivheizung
Eine Objektivheizung besteht für gewöhnlich aus einer Manschette aus Stoff oder Kunststoff, in die ein Widerstandsdraht oder ein Heizelement verbaut ist. Manchmal wird auch ein Band mit Klettverschluss zum Befestigen mitgeliefert.
Aus der eigentlichen Heizmanschette ragt nun ein Kabel, das an eine Stromquelle, idealerweise ein Akkupack mit großer Kapazität, angeschlossen wird.
Durch einfachen Stromfluss wird der (Widerstands-)Draht oder das Heizelement erwärmt.
(Physikalische Hintergründe erspare ich Dir an dieser Stelle. Wen es interessiert, kann alles bei Wikipedia nachlesen.)
Je nach Hersteller variieren die Anschlussmöglichkeiten. Von offenen Kabelenden über Chinch- und XLR-Stecker bis hin zum 12 Volt-Stecker für Zigarettenanzünder im Auto ist alles zu finden.
Das hat sicherlich auch seine Berechtigung (z.B. in der heimischen Sternwarte), für meine Zwecke jedoch ist ein USB-Anschluss die sinnvollste und komfortabelste Lösung.
Praktischer Einsatz
Ist die Kamera aufgebaut und der Himmel scharf fokussiert (Fokus evtl. mit Klebeband fixiert), wird die Manschette einfach im vorderen Bereich um die Linse gelegt und befestigt (mit einem mitgelieferten Klettband, alternativ mit einem Gummiring oder Klebeband).
Nun muss nur noch der Akku-Pack angeschlossen werden und bereits nach kurzer Zeit kann man spüren, wie die Heizung arbeitet.
Der Einsatz ist kinderleicht. Man sollte nur dringend darauf achten, dass der Fokus nicht aus Versehen verstellt wird.
Übrigens:
Die Objektivheizung wird nicht richtig heiß, es gibt keine Verbrennungsgefahr. Ich habe es nicht gemessen, empfinde es aber als ‘handwarm’. Dem Objektiv kann keinesfalls was passieren. Angeblich gibt es jedoch auch billige Chinaprodukte, die auf über 50° heizen. Das halte ich für unnötig, für gefährlich und außerdem erzeugt so eine große Hitze aufsteigende Warmluft, die das Foto unscharf machen kann. Astronomen nennen diese Luftunruhe “Seeing”.
Wann benötigst Du eine Objektivheizung?
Wenn Du diesen Artikel liest, hast du wahrscheinlich schon die Erfahrung gemacht, dass Tau Deine Bilder unbrauchbar gemacht hat.
Solltest Du davon bisher verschont geblieben sein: Herzlichen Glückwunsch. Ich gehe aber (fast) jede Wette ein, dass es Dich früher oder später auch erwischt. Zumindest dann, wenn Du regelmäßig nachts fotografieren gehst und vorhast mehr als einen einzigen schnellen Schnappschuss zu machen.
Hier mal eine knappe Checkliste:
1. Du fotografierst regelmäßig in der Dämmerung oder nachts?
2. Du fotografierst nicht nur in der Wüste?
3. Deine Kamera steht länger draußen und soll mehrere Fotos machen?
(länger kann hierbei schon 10 Minuten bedeuten und 3 Bilder sind auch schon ‘mehrere Fotos’)
4. Du willst Startrails, Zeitraffer oder Deep-Sky-Aufnahmen machen? Also zwangsläufig viele Fotos über einen langen Zeitraum?
5. Du hast keine Lust die Kamera zu beaufsichtigen und alle 2 Minuten die Linse abzuwischen?
Man benötigt eine Objektivheizung also nur, wenn man vorhat, längere Zeit draußen zu verbringen. Aber das ist ja eher die Regel, zumindest bei mir. Wenn ich schon unterwegs bin, dann möchte ich die ganze Nacht und die Morgendämmerung samt Sonnenaufgang erleben. Sozusagen das volle Programm. Ich bin dann am nächsten Tag zwar etwas gerädert, aber es lohnt sich für mich absolut. Ich genieße diese Nächte mit allen Sinnen:
Ich erstelle dann z.B. einen Zeitraffer des Sonnenuntergangs mit aufgehender Milchstraße. Oder Strichspurenaufnahmen der Sterne. Oder eine Reihe von Deep-Sky-Aufnahmen. Alles Situationen, in denen die Kamera manchmal mehrere Stunden lang autonom fotografiert und eine Objektivheizung unumgänglich ist.
Ich hatte allerdings auch schon zweimal den Fall, dass ich bei 360°-Panoramen die Linse nach jedem Bild (d.h. alle 30 Sekunden) vom Tau befreien musste. Auch wurde die Hoffnung, dass es für ein paar Fotos auch ohne Objektivheizung gehen würde mehrmals enttäuscht: Die Kamera für Deep-Sky-Aufnahmen war nach weniger als 3 Minuten beschlagen.
In der Regel setzt die Taubildung ganz plötzlich ein; auch dann, wenn man bereits zwei Stunden lang ohne Probleme fotografiert hat. Von einem auf den anderen Moment kühlt die Luft unter den Taupunkt ab. Es kann sehr schnell gehen! Darum warte ich nicht erst, bis sich Tau gebildet hat, sondern nutze aufgrund schlechter Erfahrungen die Heizmanschette schon frühzeitig.
Da ich meistens mit mehreren Kameras unterwegs bin, habe ich weder Lust noch Zeit, jede von Ihnen alle zwei Minuten zu kontrollieren. Die Kameras für Zeitraffer, Strichspuren oder Deep-Sky-Aufnahmen müssen unabhängig arbeiten und dürfen dabei keinesfalls beschlagen.
Übrigens:
Da ich meist mit dem Auto unterwegs bin, habe ich einen Klimalogger, der mir verschiedene Wetterdaten aufzeichnet und live anzeigt, darunter auch die aktuell gemessene Luftfeuchte. So kann ich immer abschätzen, ob die Objektivheizung notwendig werden wird und sie rechtzeitig anbringen.
Ich bin ja schließlich damit beschäftigt auf dem Rücken zu liegen und den Sternenhimmel mit einem Feldstecher zu bestaunen oder damit, mit einer weiteren Kamera umher zuziehen und schöne Motive zu finden. Manchmal sitze ich allerdings auch einfach nur da und genieße die Ruhe der Nacht, die Geräusche der Natur und die Weite des Himmels. Da möchte ich keine Gedanken an Taubildung verschwenden.
Ich empfehle Dir also, Dir eine Objektivheizung zu besorgen, bevor Du das erste Mal Tau auf der Linse hast. Gleichzeitig bin ich mir aber recht sicher, dass Du diesen Tipp nicht beherzigen wirst: Denn meistens ist es doch so, dass man erst eine Lösung sucht, nachdem man eine schlechte Erfahrung gemacht hat. Aber sag’ nicht, Du hättest es nicht gewusst.
Ich habe die Objektivheizung jedenfalls ausgiebig getestet und bin ohne Abstriche überzeugt!
Auch in einer extrem feuchten Nacht hat sie die Linse absolut trocken gehalten, während Stativ und Kamera ebenso wie die restliche Umgebung klatschnass waren. Ich habe damals den Zeitraffer aufgrund des undurchdringlichen Nebels abgebrochen, aber das Objektiv blieb bis zuletzt trocken. Dabei stand es von 20 Uhr bis 3:17 Uhr dauerhaft direkt am Ufer eines Sees.
Einen ausführlichen und reichhaltig bebilderten Bericht hierzu habe ich unten verlinkt.
Wo bekommst Du eine Objektivheizung?
Es gibt einige überteuerte Angebote, u.a. für knapp 100.- bei Amazon. (Wer schauen möchte: Vixen Taukappenheizung.) Aber gerade im Astrobereich gibt es gute Shops, die ‘von echten Menschen’ betrieben werden.
Einer davon ist der Astroshop. Und genau dort habe ich auch meine Objektivheizung (mittlerweile “meine drei Objektivheizungen”) gekauft. Für relativ wenig Geld bekommt man dort genau das, was man möchte: Eine funktionierende Objektivheizung. Praktisch ist hierbei, dass sie bereits mit einem USB-Stecker für die Stromversorgung per Akkupack vorbereitet sind. D.h. einfach einstecken und ‘losheizen’. Das ist, wie oben bereits angesprochen, nicht grundsätzlich der Standard.
Aber für Fotos des Sternenhimmels und der Milchstraße ist die USB-Akkupack-Lösung einfach ideal. So ist die Objektivheizung rasch im Rucksack verstaut, wiegt kaum etwas und ist innerhalb von Minuten einsatzbereit. Und Akkupacks gibt es mittlerweile relativ günstig. Achte nur darauf, dass er genügend Kapazität mitbringt, um die Taukappenheizung auch mehrere Stunden lang mit Strom zu versorgen.
Es gibt die Heizmanschette in verschiedenen Längen (11-40 cm). Ich selber nutze die 30 cm Variante, da meine gängigen Objektive einen Umfang von rund 25 cm haben. Miss’ also nach.
Hier der Link: Meine Objektivheizung
EDIT:
Die Welt dreht sich weiter und Produkte und Preise ändern sich.
Als ich diesen Artikel schrieb, gab es bei Amazon nur extrem überteuerte Heizbänder und im Astroshop ein tolles Teil für rund 30.-
Das gibt es nicht mehr und die Preise haben ordentlich angezogen.
Daher habe ich nun doch ein Produkt von Amazon. Es funktioniert ordentlich (zumindest bei mir) und daher kann ich es auch weiterempfehlen.
(Die 4 älteren Heizbänder arbeiten immer noch tadellos, sind aber für mich nicht mehr ausreichend – ich hab’ einfach zu viele Kameras 😉 )
Tipp für kalte Winternächte
In sehr kalten Nächten unter dem Gefrierpunkt kann es sinnvoll sein, die Kamera samt Objektiv in eine warme Decke (Handtuch, leichte Vliesdecke….) einzuwickeln. Das hilft nicht nur der Objektivheizung, sondern hält den Akku wärmer, was dessen ‘Ausdauer’ erhöht. Man kann auch einen kleinen Handwärmer in die Nähe des Akkus stecken. Auch hält eine Decke den Frost ab, der sich in Form von Reif (gefrorener Tau) auf der Kamera bemerkbar macht.
(Weitere Tipps finden sich auch im Artikel “Nie mehr frieren – Tipps für kalte Fotonächte”)
Eine ‘Notlösung’ habe ich auch noch parat:
Als ich einmal meinen Akkupack vergessen hatte (mittlerweile habe ich eine Checkliste), bildete sich in einer zuvor trockenen Nacht nach mehreren Stunden plötzlich innerhalb von 3 Minuten starker Tau auf der Linse. Gerade eben hatte die Kamera noch ein tolles Foto der Milchstraße gemacht (als Teil eines Zeitraffers) und vier Bilder später war die Linse gänzlich eingetrübt.
Da ich nicht die ganze Zeit neben der Kamera sitzen wollte, um sie nach jedem Bild abzutrocknen, musste eine Lösung her. Zum Glück hatte ich im Auto einen kleinen Gaskocher, den ich (mit genügend Abstand) unter der Kamera platzierte.
Die aufsteigende Wärme ließ die Linse fast sofort abtrocknen und die restliche Nacht blieb sie von Feuchtigkeit verschont.
Das ist aber wirklich nur ein Notbehelf, da erstens Feuer und Natur nicht besonders harmonieren (ich war allerdings auf einer Kiesbank in einem Fluss) und zweitens die aufsteigende Wärme die Luft in Bewegung setzt. Sie fängt an zu wabern. Die Luftbewegung verursacht dann allerdings unscharfe Bilder. Nicht bei Weitwinkelaufnahmen, jedoch bei Fotos mit langen Linsen von Objekten tief im All. Das Phänomen der Luftunruhe wird bei Astronomen mit dem Begriff des ‘Seeings’ beschrieben und ist mit eine Ursache für flackernde Sterne.
Also keine Dauerlösung, aber in diesem Fall doch ein praktisches ‘Heilmittel’.
Die realistische Notlösung:
Eine praxisnahe Notlösung habe ich auch noch – eine die auch für Dich funktioniert:
Es gibt kleine “Heat-Packs”, die man als frierender Astrofotograf so oder so immer dabei haben sollte!
Sie kosten fast nichts und geben für 8 bis 10 Stunden eine angenehme Wärme (keine Hitze) ab.
Hat man so ein Teil in den Hosentaschen (oder den Schuhen) kann man die Hände aufwärmen oder die Füße warm halten.
Aber: Man kann sie auch irgendwie (Mit Klebeband oder Klettband) am Objektiv befestigen. Die Wärmeentwicklung reicht in jedem Fall aus, um Taubildung zu verhindern.
Ich habe es mehrfach ausprobiert: Immer dann, wenn ich mehr Kameras im Einsatz hatte, als Heizbänder dabei.
Ein freundliches Schlusswort
Tau auf der Linse kann Dir wirklich die Freude vermiesen. Besonders dann, wenn Du abgelenkt bist, Deine Kamera automatisch arbeitet und es Dir daher nicht sofort auffällt.
Und abgelenkt bist Du recht schnell. Eine Nacht in der Natur unter dem Sternenhimmel bietet so viele Erlebnisse, die es wert sind wahrgenommen zu werden: Geräusche, die Du in der Einsamkeit der Nacht besonders wahrnimmst, Vögel, die Du tagsüber noch nie gehört hast, das Rauschen von Wind in den Bäumen oder das Gluckern eines kleinen Bachs. Nachts ist vieles intensiver. Vielleicht auch Deine innere Stimme, die ohne Ablenkung zu Dir spricht und Dich auf neue Ideen bringt. Oder auch einfach nur der Blick in den Himmel, der, wenn sich Deine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, ungemein viel zu bieten hat.
Darum denk immer daran: Die Technik soll Dich nur unterstützen, Dich aber nicht davon abhalten die Wunder des Sternenhimmels zu erleben.
Ich wünsche Dir viel Spaß und tolle Erlebnisse unter den Sternen. Lass Dich auf die Magie der Nacht ein und sie zeigt Dir ihren Zauber.
Echt Super, vielen Dank für Ihre tollen Tipps.!
Mich fasziniert das Thema Deep Sky Photographie gerade total
und Ich versuche mich mit meiner DSLR nun quasi als “Milchstraßen Rookie”. 🙂
Ich bin schon gespannt was ich mit Ihren Tipps noch alles umsetzen kann.
Ihre Seite ist der Hammer und kommt bei mir sofort in die Bookmarks.
Lg. aus Österreich, Peter
DANKE!
Habe die Anleitung gerade durch Zufall über Google gefunden und sie hat mir zur Theorie sehr geholfen. Und du hast recht, ich hatte bereits mehrfach “Tau-Probleme” des Nachts….
Ein guter Bericht. Habe eine Frage zu dem USB Akku Pack. Welchen könntest du mir empfehlen, und ist dieser “Der Anker PowerCore+ mit 13400mAh” evtl. zu gebrauchen. Muss ich irgend etwas bei den Ausgangswerten ( mA ) beachten.
LG Ralf
Hallo Ralf,
freut mich, dass Dir der Bericht gefällt und hoffentlich auch hilft.
Du meinst diesen Akkupack? https://amzn.to/2fIeu9O
Ja, der funktioniert auf jeden Fall und hat ausreichend “Saft”, also eine hohe Kapazität.
Die “Ausgangswerte” bei USB gibt es in “schwach” (1A) und “stark” (2.4/2.5A). Die schwachen sind nicht das wahre. Aber moderne Akkupacks sollten alle auch 2.4A beherrschen. Hier ist das nicht so relevant, aber falls Du mal Dein Taschentelephon aufladen möchtest, dann freust Du Dich über die höhere Stromstärke.
Viel Erfolg mit einer taufreien Linse!
Lustig, das mit dem Taupunkt ist mir gestern genau so passiert. Von jetzt auf gleich war die Linse beschlagen 😉
eine Tolle und sehr informative Seite
hatte mir für Tromsø – Norwegen, eine Objektivheizung besorgt.
Denn ich war im März 2018, zum Aurora Borealis fotografieren da….
Und wir waren maximal 3Stunden draussen, aber ich brauchte die Heizung nicht.
Ob wohl mit es Nacht’s -16° war Temperatur ohne Windchill.
Auch hatten wir die Scheibe am Auto, nie Beschlagen.
Ein Astrofotograf auf YouTube hatte die Idee, mit einem kleinen PC-Lüfter…
Denke für normale Nächte könnte das reichen, aber im Winter wenn’s
knackig frisch ist…. Hilft nur Heizen. Oder was meinst Du….
gruss walter
Hallo Walter,
der Lüfter ist Unsinn, der beschleunigt die Kondensation noch, da er mehr gesättigte Luft an die kalte Linse transportiert.
Wenn die Linse trocknen soll und die Temperatur der Linse liegt über dem Taupunkt, dann hilft der Ventilator, weil die gesättigte Luft gleich wieder wegtransportiert und durch frische, ungesättigte ersetzt wird. Die Linse trocknet also schneller.
Liegt die Temperatur der Linse aber unter dem Taupunkt, dann kondensiert das Wasser aus und der Ventilator bringt immer neue feuchte Luft an die Oberfläche, die wieder zur Kondensation führt. Damit wird die Linse immer nasser. Ein scheinbarer Widerspruch.
Es hilft also wirklich nur heizen.
grüezi G. Reichert
das hab ich mir schon fast gedacht. Danke für die Antwort.
Wünsche allen, gute Sicht auf die Sterne….. und dunkle Orte
gruss walter
Danke für den informativen Artikel. Werde mich jetzt nach einer passenden Heizmanschette umsehen. Denn ständig mit dem 12 Volt Föhn herumzublasen nervt und ist auch wegen dem Lärm in der nächtlichen Stille im “Outback” störend.
Hallo!
Erst einmal, toller Guide!
Wie machst du es dann mit der Kamera vor dem Shooting?
Mir wurde der Tipp gegeben die Kamera bevor ich fotografiere schon in der Tasche draußen ein bisschen zu aklimatisieren, dass sie nicht von 16°C nach -20°C sofort runterkühlt. Machst du das dann mit der Objektivheizung trotzdem?
Hallo Joe.
Nein, ich kühle die Kamera nicht vor, sondern nutze sie so wie sie gerade ist (warm oder kalt.)
Beides hat seine eigenen Vor- und Nachteile:
Vorteil wäre: Die Linse ist warm und beschlägt nicht so schnell
Nachteil wäre: Manche Objektive neigen dazu eine Fokusdrift zu haben (Fokus verändert sich aufgrund von Temperaturschwankungen). Manche Teleskope sind dafür extrem anfällig und daher gilt allgemein der Tipp: Auskühlen lassen.
Da ich persönlich nicht sofort anfange zu fotografieren, sondern meist erst aufbaue etc. bis dann scharf gestellt wird, ist die Optik schon abgekühlt. (und somit letztendlich doch ‘vorgekühlt’ 😉 )
Wie Du es selber in Deinem Arbeitsablauf handhabst, wirst Du sicher rausfinden. Aber ja: Der Tipp den man Dir gegeben hat, der war sicher richtig.
Viel Erfolg und allzeit einen klare Himmel wünsche ich!
Als Neuling in Sachen Fotografie, habe ich wieder was dazugelernt. Danke dafür.
Lg Alisa