[Kep]
IFN / ISM / Flux-Nebel im Sternbild Kepheus

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Diese Aufnahme ist Teil der Galerie 135 mm:
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Aufnahmedaten

Weitere BezeichnungenDunkler Hai Nebel
SternbildKepehus
Datum13. Okt. 2018
OrtSalzkammergut – Österreich – 1340 müNN – 21,7 mag
KameraCanon 7Da (Crop / astromod)
OptikSamyang 135 mm
Montierung(uralte, schwarze) EQ5 (manuell, kein GoTo, kein Guiding)
Belichtungszeit204*120 Sekunden= 6h+48min
Weiteres?

“So ein Dreck!”
Interstellare Materie im Kepheus

Ein weiterer Versuch, den Sternenstaub, der sich mehr oder minder überall in der und um die Milchstraße findet, sichtbar zu machen. Im Rahmen meiner Möglichkeiten und der begrenzten Belichtungszeit bin ich zufrieden. 🙂

Mein Ziel waren/sind 12 bis 20 Stunden. Auch um raus zu finden, ob sich da noch mehr Gebilde heraus arbeiten lassen. Diese Nebelstrukturen sind für mich momentan nicht ganz so einfach zu fotografieren, bzw. aus den Daten zu arbeiten, da es keine helle und ganz eindeutige Strahlungsquelle gibt (wie bei hellen Emissionsnebeln).
Ihre sehr schwache “Leuchtkraft” speist sich meist und überwiegend einfach nur aus der Reflexion des “Summenlichts” diverser Sterne. Daher sind sie auf vielen Bildern nicht zu sehen, bzw. werden als “störendes Rauschen” eliminiert.

Zur Orientierung:
Zu sehen ist hier ein Ausschnitt des Sternbilds Kepehus. Die beiden hellen Sterne ganz rechts und links am jeweiligen Bildrand, relativ in der Mitte, sind die zwei Kastensterne des Asterismus, die sowohl das “Viereck” als auch das “Dreieck” des Musters begrenzen.Oder anders ausgedrückt: 8Cep und 32Cep.

Zum Bild:
Ziel meiner Knipserei waren die feinen Staubstrukturen, die ich außerordentlich hübsch finde. Ich war mir vor der Auswahl des Bildfeldes sicher, dass ich an dieser Stelle welche vorfinden würde, bin nun im Nachhinein aber besonders froh, den schönen “Haifisch” erwischt zu haben. Ich hab das Bild einerseits echt hart bearbeitet, andererseits versucht den Kontrast doch recht sanft zu belassen

Was kann man da sehen?
Diese Staubnebel sind (ohne nun 100% wissenschaftlich korrekt zu schreiben!) “Sternenstaub” oder (auch ganz nett) “kosmischer Dreck” oder auch ISM – insterstellare Materie oder auch IFN – interated flux nebulae.
Egal – ist alles dasselbe: “Staub” 😉
Dieses “Zeug” ist also Staub, der
a) (wenn er sehr dicht ist) oft einen Dunkelnebel ergibt
b) wenn er das Licht einzelner Sterne/Sterngruppen reflektiert, (meist blaue) Reflexionsnebel ergibt
c) wenn er von einzelnen Sternen/Sterngruppen ionisiert wird, rote Emissionsnebel, wie die Orionnebel, ergibt und
d) wenn er sich sehr stark verdichtet und unter seiner eigenen Masse kollabiert, neue Sterne zünden lässt. (Die dann irgendwann explodieren, wobei wieder genau dieser Sternenstaub zurückbleibt und alles von Vorne los geht)

Die Objekte?
Das sind Objektbezeichnungen aus zwei verschiedenen Katalogen: LDN = Lynns Dark Nebulae (Dunkelnebel) und vdB = van den Bergh (Reflexionsnebel).
Der längliche Staubnebel mit den beiden vdB-Objekten links unten wird auch als Haifisch bezeichnet. (An dieser Stelle ist Eure Fantasie gefragt! 🙂 )


Anbei zwei Ausschnitte und eine Aufnahme, die Jahre später entstand. Sie zeigt, dass es nicht am Equipment liegt und es möglich ist auch mit einem Fotoobjektiv noch viel mehr aus dieser Region raus zu holen.
Darüber hinaus noch eine Detailaufnahme (450 mm 2x Crop-Kamera) und der Hinweis auf meinen Artikel zum Sternbild Kepheus, das nicht nur die mystischen Sagen rund um diesen antiken König erzählt, sondern unzählige Deep-Sky-Objekte beleuchtet und sie auch reich bebildert (noch nicht veröffentlicht).

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