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[OPH]
Sharpless 27 – Koboldnebel

Diese Aufnahme ist Teil der Galerie 135 mm:
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Aufnahmedaten

Weitere BezeichnungenSharpless 27, Schlangenträger-Blase
SternbildSchlangenträger / Ophiuchus
Datum11+12. Juni 2020
23. Juni 2020
OrtBayern – 980 müNN – 21,3 mag
KameraCanon 6Da (Fullframe / astromod)
OptikSamyang 135 mm
Montierung(uralte, schwarze) EQ5 (manuell, ohne GoTo, ohne Guiding)
Belichtungszeit156*150 Sek. = 6h + 30 min
Weiteres?

“Studie: Sh 2-27”

Ich nenne dieses Bild einfach mal Studie, da es mehr aus meinem Interesse entstand, als dem Wunsch ein besonders hübsches Astrofoto zu erhalten. (Hübsch hätte ich auch genommen, war aber nicht dabei 😉 Aber interessant ist es allemal.)

Sharpless 27 kennt kaum jemand, obwohl das Objekt gar nicht mal so selten fotografiert wird. Allerdings in den meisten Fällen als Beifang.
Denn auf weitwinkligen & lang belichteten Bildern der Region “oberhalb” des Skorpions (also der Rho-Ophiuchi-Region) findet sich oftmals ein riesiger “roter Fleck”. “Riesig” trifft es wirklich sehr gut; es dürfte wohl der größte von uns aus zu fotografierende Wasserstoffnebel sein, zumindest der größte, der klar umrissen ist: Eine gewaltige rote ‘Blase’ mitten im “schwarzen Nichts” neben/am Rand der Milchstraße.

➡️ Tja – und dieses Nebelgebiet hatte mich gereizt (und das ist immer noch so).
Also habe ich mal in 3 der extrem kurzen Juni-Nächte 2020 auf diese Region gehalten.
(Ich hatte es im Mai schon versucht und musste feststellen, das 200 mm einfach zu viel sind. Bild unten im Anhang.)

Bei der Entwicklung ist mir dann aufgefallen, dass das Gebiet nicht so aussieht, wie auf den Weitwinkelbildern. Das ist auf keinen Fall ein gleichmäßiger roter Fleck! Das ist er vielleicht dann, wenn man die Sättigung ist Unendliche dreht und alle Strukturen verschwinden. Aber tatsächlich sind es mehrere “rote Fetzen”, die in ihrer Leuchtkraft oder Flächenhelligkeit ganz unterschiedlich sind.
➡️ Und noch etwas fiel mir auf: Da ist weitaus mehr! Richtig lange belichtet und dementsprechend entwickelt, finden sich dort unzählige Strukturen eher “farbloser” ínterstellarer Materie, also Bereiche der (vermutlich) selben “Materiewolke”, die jedoch nicht ionisiert sind und daher nicht rot leuchten.

Mein Bild hat eigentlich viel zu wenig Belichtungszeit, um diese Staubstrukturen auszuarbeiten! Ich habe es dennoch gemacht – auf Kosten der Bildqualität. Und darum – damit sich der Kreis zur Überschrift schließt – nenne ich es “Studie”. Ich war einfach neugierig, was sich dort findet. Und: Ich bin begeistert!
Es geht hier wirklich nicht um ein glattes, sauberes, Bild – mir geht es um: “Sichtbar machen, was da ist”!


Eine beschriftete Version habe ich noch angehängt. Das gesamte Gebiet, also praktisch alles was in dem Bild zu sehen ist, wird als Sharpless 27, also Sh 2-27 geliestet.
Ich habe jedoch einige (längst nicht alle) der kleinteiligen “Elemente” beschriftet: Im linken Bereich vor allem Dunkelnebel (DN = DarkNebulae) und im rechten Bereich helle Nebel (BN = BrightNebulae). Ein Objekt aus dem Messierkatalog hat sich mit rein gemogelt: Der nette Kugelsternhaufen Messier 107.

Allgemein ist das Sternbild Schlangenträger ja nicht so berühmt, zumindest bei Anfängern. Es befindet sich neben der Milchstraße und hat scheinbar (aber nur scheinbar!) nicht viel zu bieten.
Neben dem hier gezeigten Objekt Sharpless 27 gibt es dort aber ein sehr bekanntes: vdb 106 – ein wunderschöner blauer Nebel (hier auf einem 274 mm Bild und danach mit 342 mm und 2x Crop-Kamera).
Er wird meist einfach zu den “Nebeln im Skorpion” oder “dem Nebelgebiet bei Antares” gezählt. Tatsächlich ist dort aber bereists das Sternbild Schlangenträger, wie die letzte Aufnahme (85 mm) zeigt, auf der auch nochmals Sharpless 27 zu sehen ist.

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