“Ein 20 mm Objektiv für weitwinklige Astrofotos? Brauche ich das wirklich?
Ich hab ja schließlich sowohl ein 14 mm als auch ein 35 mm, mit denen ich durchaus zufrieden bin.”

Das waren meine Gedanken, bevor ich mich entschied, das Samyang 20 mm f/1.8 zu kaufen.
Warum ich es dennoch tat?
Ich denke, es war eine Kombination aus Spieltrieb, der Lichtstärke von 1.8 und der Neugier, ob dieses Objektiv evtl. allgemein noch besser oder zumindest für meine Zwecke geeigneter wäre als die vorhandenen.


Zu welchem Schluss ich gekommen bin, erfährst Du hier in aller Ausführlichkeit.
Was ich jetzt schon vorweg sagen kann, ist, dass ich dieses Objektiv ständig genutzt habe, wohl wesentlich häufiger als jede Neuanschaffung zuvor. Daher wird das ein reich bebilderter Bericht.


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Der Artikel ist dabei recht logisch aufgebaut:
–> Ein Abschnitt beleuchtet mögliche Einsatzzwecke und geeignete Motive.
–> Ein weiterer betrachtet die Verarbeitungsqualität und die Abbildungsleistung.
–> Zuletzt folgen noch ein paar Gedanken über Vor- und Nachteile im Vergleich zu anderen Brennweiten und mein Fazit.
Los geht’s nach der Übersicht:

Zum Aufbau dieses Berichts:

 

Einleitung

Einsatzgebiete und Motive
#1 – Die nächtliche Landschaft im Weitwinkel
#2 – Panoramen des Nachthimmels und/oder des Milchstraßenbogens
#3 – Tiefe Einblicke: Nebelgebiete im Ultra-Widefield
#4 – Zeitraffer

Verarbeitungs- und Abbildungsqualität
Verarbeitungsqualität
Abbildungsqualität
Runde Sterne, Belichtungszeit und Bildhelligkeit

Zum Schluss
Ein letztes Bild des Artikels
Und am Tage?
Alternativen

Fazit und freundliches Schlusswort

 

Nachtrag:
Das wirklich letzte Bild des Artikels

Vorwort

Wie eingangs erwähnt, war es wohl vor allem Neugier und Spieltrieb, die mich dazu brachten, mir das Samyang 20 mm f1.8 zuzulegen.
Ich war ja zuvor auch gut zurecht gekommen, hatte tolle Astrofoto-Nächte erlebt und die Bilder gemacht, die ich mir vorgestellt hatte.
Mit meinen zwei 14 mm Objektiven war ich für weitwinklige Bilder der Milchstraße und vor allem Zeitraffer recht gut aufgestellt. Mein fantastisches, knackscharfes und bisher unschlagbares 35 mm f1.4 war meine Lieblingslinse, wenn es um Panoramen des Sternenhimmels und der Milchstraße geht.

So gesehen gab es keinen zwingenden Grund, es mit 20 mm zu versuchen.
Wie Du im Laufe des Artikels feststellen wirst, bin ich aber sehr froh, es ‘einfach so’ getestet zu haben. Dann wirst Du erkennen, warum es einen festen Platz in meinem Fotorucksack erhalten hat (der allerdings nachts meist unbesetzt bleibt, denn da befindet sich das Objektiv an einer der Kameras 😉 ).

Übrigens:
Die beiden bereits angesprochenen Objektive bzw. Brennweiten (14 und 35 mm) werde ich im Laufe des Artikels gelegentlich als Referenz oder Vergleich heranziehen. Einfach weil ich mit ihnen viel Erfahrung habe, sie oft nutze und es mir sinnig erscheint, eine Brennweite nicht losgelöst von ‘der Nachbarschaft’, also ähnlichen Brennweiten zu betrachten.

Übrigens #2:
Ich zeige hier viele Bilder, nicht nur “das eine, das beste”.
Du bist schließlich hierher gekommen, um Dir einen realistischen Eindruck zu verschaffen, oder?
Perfekte oder auserwählte Fotos findest Du in Produktkatalogen oder bei Instagram.
Bei mir bekommst Du eine Bandbreite diverser Bilder aus meiner Praxis. Und nicht alles gelingt immer so perfekt wie gewünscht.

Kurze Zusammenfasssung

Meine Artikel sind immer sehr lang und ausführlich.
Vielleicht hast Du aber keine Lust, so viel zu lesen und willst lieber nur Bilder anschauen.
Dann bekommst Du jetzt gleich am Anfang eine rasche Zusammenfassung in vier Sätzen und kannst danach gemütlich durch die Bilder scrollen:

Das Samyang 20 mm f1.8 begeistert mich und ich nutze es in jeder Nacht.
Die Abbildungsqualität ist fast perfekt, die Verarbeitungsqualität des Objektivs hervorragend. Der Fokus lässt sich butterweich einstellen, sitzt perfekt und verändert sich nicht.
Es eignet sich wunderbar für Zeitraffer, Panoramen der Milchstraße und einfache Weitwinkelbilder des Sternenhimmels.

Jetzt viel Spaß beim “Bilder-schauen”. Ganz unten gibt’s dann nochmal ein Fazit.

Oder willst Du es doch genauer wissen?
Viel Spaß mit den Texten!

Milchstraße in den Alpen - Südtirol mit Wolken, Samyang 20 mm f1.8
Die erste Aufnahme mit dem ganz neuen Samyang 20 mm f1.8.
Gnädigerweise öffnete sich der Himmel für wenige Minuten und gab den Blick auf die Milchstraße einigermaßen frei, sodass immerhin ein Foto möglich war. Kurz danach waren wir (die Kamera, das Objektiv und auch ich) nass. 😉

1. Mögliche Einsatzzwecke und Motive

Die denkbaren Einsatzzwecke für 20 mm sind rasch aufgelistet:

  • #1 Einzelbilder vom Typ ‘Landschaft mit Sternenhimmel’.
    14 mm würden sich scheinbar intuitiv besser eignen, da sie doch einen weiteren Blickwinkel zeigen. (Dazu unten mehr).
  • #2 Klassische Panoramen, die die Milchstraße als kompletten Bogen abbilden. Oder sogar interaktive 180×360° Kugelpanoramen.
  • #3 Zuletzt natürlich Zeitraffer.
  • #4 Weite Deep-Sky-Felder sind zwar mit 20 mm theoretisch auch möglich. Für meinen Geschmack geht das erst ab 50 mm sinnvoll los.
    Dennoch spreche ich das hier kurz an und zeige ein Beispiel, das einem sehr weiten Deep-Sky-Bild schon nahe kommt.

Selbstverständlich hab’ ich all das versucht und bin meist zu tollen Ergebnissen gekommen.
Die vier Einsatzzwecke schauen wir uns nun genauer und mit Beispielbildern an:

#1 – Nächtliche Landschaft im Weitwinkel

Nebel im Tal, darüber ein Sternenhimmel, Samyang 20 mm f1.8
Nächtliche Landschaft ohne Milchstraße (die kommt weiter unten 😉 )
Samyang 20 mm – Canon 6D – 20 Sekunden – Einzelbild – Oktober 2019

Für viele (Hobby-)Fotografen beginnt der Einstieg in die nächtliche Fotografie mit einem simplen Foto vom Typ: “Sternenhimmel über Landschaft”.
So war es auch bei mir.

Oftmals steht der Wunsch Pate, doch auch einmal die Milchstraße zu fotografieren.
Für diesen Zweck eignen sich Weitwinkelobjektive ganz besonders:

Weitwinkelobjektive eignen sich besonders für die Astro-Landschaftsfotografie

Sie zeigen eben den wörtlichen weiten Blickwinkel, also sehr viel von Landschaft und Milchstraße.
Darüber hinaus lassen sich mit kürzeren Brennweiten längere Belichtungszeiten realisieren, ohne dass die Sterne aufgrund der Erdrotation zu Strichen werden. (Die Zeit, die vergeht, bis die Sterne unrund werden, hängt von der Brennweite ab; siehe auch den Anfängerkurs in 3 Teilen).
Der gute Standard, das am weitesten verbreitete Objektiv dafür, ist aus gutem Grund das Samyang 14 mm f2.8.
Dieses Objektiv besitze ich selber 2x (u.a. für meine Zeitraffer-Fotografie) und habe es ausführlich mit vielen Beispielfotos beschrieben.

Weitwinkelobjektive neigen aber dazu – das lässt sich kaum ändern und ist in der Bauform und optischen Physik begründet – am Bildrand alles etwas zu verzerren. Das ist einfach so und auch nicht weiter schlimm.
Je weniger weit der Winkel nun ist und je länger die Brennweite wird, desto weniger tritt dieser Effekt auf. Bei einem guten 20 mm ist er schon annähernd verschwunden.

Die bessere Randabbildung ist einer der Gründe, die für das 20 mm sprechen

Das ist mit einer der Hauptgründe, die für 20 mm sprechen: Die Bildfeldverzerrung wird geringer und die Sternenabbildung besser.
(Weiter unten mehr dazu).

Hinzu kommt noch die Lichtstärke, auf die ich ebenfalls weiter unten noch genauer eingehe. Das ist der zweite Hauptgrund für dieses Objektiv.
Kurz vorweggenommen:
–> Man muss mit 20 mm zwar etwas kürzer belichten als mit 14 mm, um weiterhin runde Sterne zu haben.
–> Aber dank der deutlich höheren Lichtstärke wird das Bild dennoch genauso hell bzw. signalreich.

So gesehen eignet sich ein lichtstarkes 20 mm mindestens genauso gut für Astro-Landschaftsfotos wie ein “weiteres” 14 mm.
Auf der einen Seite bekommt man zwar etwas weniger Bildinhalt, auf der anderen Seite gewinnt man jedoch ein wenig an Detailauflösung (man ist näher dran) und hat eine Abbildung, die bis in die Ränder hinein weniger Verzerrungen zeigt.

Das folgende Bild zeigt schon einmal den Unterschied zwischen 14 und 20 mm. Sowohl hinsichtlich des Bildfeldes als auch hinsichtlich der Lichtstärke.
Viel genauer betrachte ich das im Abschnitt “Abbildungsleistung”.

Vergleich Samyang 14 mm f2.8 Samyang 20 mm f1.8
14 f2.8 vs. 20 mm f1.8
Die Bilder wurden mit identischen Einstellungen (ISO, Belichtungszeit) direkt nacheinander aufgenommen; jeweils mit der maximalen Blendenöffnung.
Sie sind annähernd roh und fast unbearbeitet. Einzig die Helligkeit wurde in Lightroom angepasst.
Canon 6D (ohne a!) – ISO 6400 – 20 Sekunden

Hier das zweite Bild, das ich mit dem Samyang 20 mm f1.8 gemacht habe. Ebenfalls ein klassisches “Weitwinkel Astro-Landschafts-Foto”.
Es ist (vor allem im Vergleich mit dem ersten Bild ganz oben; das mit den Wolken) ein tolles Beispiel, was Lichtverschmutzung ausmacht. Vergleiche mal selber!

Milchstraße über Canossa, Italien mit Samyang 20 mm f1.8
Die sommerliche Milchstraße über der Burgruine von Canossa
Canon 6D (ohne a!) – Samyang 20 mm

Fällt Dir auf, wie viel flacher die Milchstraße wirkt, wenn Du das Bild mit dem obigen aus den Alpen vergleichst? Oder wie hell der Himmel ist?
In den Alpen war es so richtig dunkel. Bei diesem Bild befand ich mich auf der Durchreise zwischen den Alpen und der Toscana und stoppte für eine Nacht.
Es schaut zwar sehr ländlich aus und ist es auch. Aber in weniger als 30 km Entfernung befindet sich die größte Industrieregion Italiens: Bologna, Parma, Regio Emilia… Riesige Städte, die den Himmel über Canossa deutlich aufhellten. Die Milchstraße war nur schemenhaft zu erkennen.
Übrigens:
Das ist das Canossa, von dem im sprichwörtlichen “Gang nach Canossa” die Rede ist. Die Burgruine auf dem Felsen, ist die Burg, zu der Heinrich IV. pilgerte, um den Papst im Winter 1076/77 um Vergebung zu bitten.

Leider (leider!) hatte ich das Objektiv noch nicht zur besten Milchstraßen-Saison im Frühjahr.
Aber die steht vor der Türe. Die Bilder werde ich dann im Nachhinein hier einpflegen.
(Erledigt: Ganz unten ist ein erstes Milchstraßenbild)

Richtig viele Beispielbilder zum Samyang 20 mm f1.8 finden sich z.B. in diesem Artikel, in dem ich drei Astronächte im Herbst 2019 beschrieben und bebildert habe.
Ich war da u.a. auf einer nächtlichen Bergwanderung und habe viel “geknippst”. (Teils mit zu langen Belichtungszeiten, aber das ‘Warum’ steht in dem Artikel selbst).

Hier sind schon mal drei Fotos aus dem Bericht. Evtl. hast Du Lust, mehr davon zu sehen und möchtest erfahren, wie sie entstanden sind.

EDIT:
Hier ist doch schon eines. Leider an einem sehr lichtverschmutzen Ort

Lichtverschmutzung: Milchstraße mit dem Samyang 20 mm f1.8

#2 – Teil-Panoramen/Mosaike und interaktive 360°-Panos

Panorama der Milchstraße mit dem Samyang 20 mm f1.8
2D-Projektion und Ausschnitt eines 360°-Kugelpanoramas

1. Panoramen der Milchstraße sind ein begehrtes Ziel bei Astrofotografen. Nur sie ermöglichen es, unsere Milchstraße als kompletten Bogen über einer (idealerweise traumhaften) Landschaft zu zeigen.
Ein Einzelbild kann so ein weites Feld niemals darstellen.

2. Aber es muss nicht immer der komplette Milchstraßenbogen sein. Auch kleine Teilpanoramen (Mosaike oder Puzzle, wenn man sie so nennen mag) haben ihren Reiz und sind rasch fotografiert.
(Beispiele weiter unten)

3. Am extremsten sind sicherlich komplette 180×360°-Panoramen, die sich für eine interaktive “Kugeldarstellung” eignen.
(Diese Bilder werden teils auch als Gigapixel-Fotos bezeichnet).

Zur grundsätzlichen Erstellung von nächtlichen Panoramen habe ich vor ein paar Jahren mal eine Anleitung geschrieben.

Ich habe alle Arten der nächtlichen Panoramafotografie mehr als ausführlich betrieben – und zwar mit verschiedenen Brennweiten:
Sehr schnelle “Breitbild”-Panos mit 14 mm genauso wie sehr zeitintensive (aber dafür grandios auflösende) Bilder mit 35 und 50 mm. Und natürlich auch die “hohe Schule”, das 360°-Kugelpanorama, was mit 35 und erst recht mit 50 mm schon eine gewaltige Herausforderung ist.

Nach all meinen Panorama-Bildern war ich für mich zu zwei Schlüssen gekommen:
1. Dass Panos mit 14 mm relativ einfach zu erstellen sind.
Aber auch, dass
2. Panos mit 35 mm so viel besser aussehen, dass ich bereit war (und bin!), mir den hohen Mehraufwand anzutun.
Ein einfaches 14 mm Panorama ist in wenigen Minuten fotografiert und lässt sich meist automatisch zusammensetzen. Ein 35 oder gar 50 mm Kugelpanorama benötigt bis zu 2 Stunden nur zum Fotografieren. Die Bildbearbeitung, vor allem das Zusammensetzen der weit über 100 Teilfelder, ist sehr viel Handarbeit.

20 mm erscheinen für Panoramen als der beste Kompromiss

Genau an dieser Stelle sollte das 20 mm für mich den perfekten Kompromiss darstellen:
Weniger Aufwand und Zeiteinsatz als 35 mm, aber dennoch deutlich mehr Details und Qualität als 14 mm.
Das war mit einer der Hauptgründe, dieses Objektiv zu testen.

Nach einigen kleinen Panos und mehreren 360° Panos kann ich nun sagen:
Die Erwartungen wurden voll erfüllt!
Ich kann vergleichsweise schnell arbeiten und bekomme dennoch ein vergleichsweise hochauflösendes Bild.
Es geht nicht ganz so schnell, wie mit 14 mm und wird nicht ganz so gut, wie mit 35 oder 50 mm, aber als Zwischenstufe, die beiden Anforderungen gerecht wird, ist es schon ziemlich ideal.

Das folgende Bild ist so ein “Kugelpanorama”.
Klicke einfach mit der Maus ins Bild, halte sie gedrückt und schau Dich um.
Entstanden ist es im Sommer in einem Naturschutzgebiet in der Toskana, wo ich einige Nächte lang fotografierte.
Die roten Lichter sind weitere Kameras, die teils mit kleinen Astrotrackern und 85 bzw. 135 mm Objektiven fotografieren bzw. ein “dickes Teleskop” mit 450 mm auf einer großen Astronachführung:

Toscana im Juli 2019 – Canon 6D (nicht modifiziert) Samyang 20 mm – nachgeführt mit Minitrack LX3

Und hier noch ein weiteres 360×180° Kugelpano:

Toscana August 2019 – Samyang 20 mm – nachgeführt mit Minitrack LX3

Litte Planet der Milchstraße

Auch solche Bilder lassen sich aus den Fotos, die für ein Kugelpano fotografiert wurden erstellen. Du siehst, dass es aus denselben Rohdaten besteht, wie das ‘normale’ Panorama oben:

Little Planet, tiny Planet, Kugeldarstellung, Panorama als Kugel, Milchstraße, SAmyang 20 mm f1.8, Omegon Minitrack LX3

#3 Zeitraffer

Wer meine Artikel häufiger liest oder sich schon mal auf meinen Youtube-Kanal verirrt hat, der wird wissen, dass ich seit fast 15 Jahren Zeitraffer fotografiere (2007 ging es los.)
Das Samyang 14 mm war dabei ein großer Fortschritt und die Zeitraffer-Fotografie ist auch der Grund, warum ich dieses Objektiv gleich 2x besitze.
Das 20 mm f1.8 eignet sich für diesen Zweck natürlich ebenso und zeigt dabei all die Vor- und Nachteile, die bereits angesprochen wurden (bessere Sternabbildung und kürzere Belichtungszeiten).

Ich könnte viel schreiben oder Standbilder aus Zeitraffern zeigen.
“Sprechender” sind da aber doch die Zeitraffer selber.
Darum:
“Vorhang auf…”

Der erste Clip ist ein kurzer Ausschnitt aus einem “Urlaubsvideo”. Zu sehen ist das 20 mm im ersten Zeitraffereinsatz, gefolgt von dem dort fotografierten Clip und einem zweiten zwei Nächte später.

Der zweite Clip wurde mit allen möglichen Brennweiten aufgenommen, darunter auch das 20 mm.
Dieser Clip hat eine Besonderheit:
Nachdem er 1x durchgelaufen ist, wird er ein zweites Mal abgespielt, dabei werden aber zu jeder Sequenz die Belichtungszeit und das jeweils verwendete Objektiv eingeblendet (ab Zeitpunkt 2:13).

Eine Anmerkung noch:
Für Zeitraffer belichte ich die Einzelbilder oftmals minimal zu lang. D.h. die Sterne werden bereits zu leichten Strichen. Das ist Absicht und erzeugt eine leichte “Pseudo-Bewegungsunschärfe”, die bei echtem Film normal wäre. Die Zeitraffer wirken so etwas glatter oder ruhiger.


#1:
(nicht wundern: Das Gewitter in der Ferne hat ein merkwürdiges Flackern erzeugt. Ich war zu faul, das zu entfernen… 😉 )

#2:

#4 Widefield Deep-Sky

Wie oben schon erwähnt, bin ich der Meinung, dass sich Weitwinkellinsen wie das 20 mm, aber auch 35 mm nicht eignen, um Deep-Sky-Aufnahmen zu erstellen.
Für meinen Geschmack geht das erst ab 50 mm los.

Weitwinkelobjektive kommen einfach nicht “nah genug” ran.
Dennoch ist es natürlich möglich, reine Himmelsaufnahmen zu machen.
Hier ein Beispiel:

Wintermilchstraße mit Orion, Samyang 20 mm f1.8
Orion und die Wintermilchstraße
Canon 6Da – Samyang 20 mm f1.8 – Omegon Minitrack LX3
10 x 60 Sekunden

Naja: Landschaft ist keine zu sehen, dafür einige Nebelgebiete.
Man kann das schon als “Deep-Sky-Widefield” durchgehen lassen.
Aber detailreich ist etwas anderes.

(Wie ich solche Aufnahmen erstelle und entwickle, habe ich mal ganz genau in einem Video erklärt. Es ist zwar Teil des Berichts über das 50 mm Objektiv, aber technisch ändert sich da nicht viel. Hier der direkte Link.)

Viel schöner wirken auf mich Aufnahmen, die zwar nichts anderes zeigen als das ganz oben unter Punkt #1 angesprochene “weitwinklige Einzelbild Typ Astrolandschaft”, die aber dank der Aufnahmetechnik Deep-Sky-Objekte brilliant leuchtend darzustellen vermögen. Sozusagen “Misch-Fotos”:
Der Bildausschnitt oder Blickwinkel eines Landschaftsastrofotos kombiniert mit den Techniken von Deep-Sky-Aufnahmen.

Das hier wäre ein Beispiel:
Man sieht einerseits ein klassisches Weitwinkelfoto – obendrein noch nicht mal ein besonders spannendes (was an der Situation kurz vor Sonnenaufgang lag. Ich hab’ die Kamera ohne große Ambitionen einfach hingestellt und knipsen lassen. Das Motiv war dabei nebensächlich).
Andererseits habe ich hier die Techniken genutzt, die üblicherweise bei Deep-Sky-Bildern angewandt werden:
Die Kombination von sehr vielen Einzelbildern, die zu brilliant leuchtenden Nebelgebieten führt.

Deep-Sky Milchstraße, Samyang 20 mm f1.8, Omegon Minitrack LX3

Hier noch ein zweites Beispiel. Dieses Mal sogar im Vergleich.
1x ein Einzelbild und daneben dasselbe Motiv, jedoch mit “Deep-Sky-Techniken” entwickelt.
Auch hier kommen die Nebelgebiete toll zur Geltung:

2. Verarbeitungs- und Abbildungsqualität

Verarbeitungsqualität

Hat man das Samyang 20 mm f1.8 nach dem Auspacken erstmalig in der Hand, so merkt man sofort: Das ist Qualität.
Es handelt sich um ein sehr wertig gefertigtes Objektiv, größtenteils aus Metall und an notwendigen Stellen aus hochwertigen, stabil wirkenden Kunststoffen.
Kein Vergleich zu den Plastikbombern, die sich oft im Einsteigersegment finden.
Es ist ein stabiles, massives Arbeitstier, ohne dabei übermäßig schwer und groß auszufallen.
Da ich wie erwähnt auch andere Objektive von Samyang besitze, dazu noch ein sehr gutes (und teures) 200 mm Canon-L-Objektiv und früher natürlich auch andere hatte, wage ich zu behaupten:
Man bekommt hier ein Objektiv, das lange Zeit Freude bereiten wird. Eben die Qualität, die ich von Samyang gewohnt bin und erwarte, wobei das keinesfalls heißen soll, dass andere Hersteller das nicht auch sehr gut könnten – die bieten allerdings oftmals auch billigste Einsteigerobjektive an, die man bei Samyang ‘vermisst’ (oder eher nicht 😉 ).

Besonders relevant ist der manuelle Fokusring – und der ist einfach ein Traum: Ein langer Fokusweg, der absolut passgenaue Sitz, keinerlei Spiel. Genau so muss es sein. Damit lässt sich ein Objektiv an Sternen scharfstellen und bleibt das dann auch.

Abbildungsqualität

Die Abbildungsqualität ist bemerkenswert gut.
Vielleicht (das kann ich nicht beurteilen) ist sie nicht die absolut Beste von allen 20 mm auf dem Markt. Aber sie kommt schon nah an das ran, was ich für meine Astrofoto-Zwecke als perfekt erachte.

Mein Hauptaugenmerk gilt dabei der Sternenabbildung in den Randbereichen.
Erwartungsgemäß sind die Sterne in den äußersten Ecken bei Offenblende nicht 100% perfekt. Wäre das so, dann wäre Samyang auch ein Wunder geglückt.
Sie sind aber, vor allem, da es sich um ein Weitwinkelobjektiv handelt, erstaunlich gut und nur gering verzerrt. Sie zeigen kein extrem ausgeprägtes Coma oder CAs.
Bereits leichtes Abblenden bringt das Objektiv dann zu Spitzenleistungen.

Das schaffen wohl auch einige andere 20 mm Objektive, aber die gehören dann wie das Samyang zur Oberklasse, was die Abbildungsleistung betrifft.

Die folgenden Bilder zeigen gleich mehrfach, dass sowohl 20 als auch 14 mm hervorragend geeignet sind, um Landschaftsfotos mit dem Sternenhimmel zu fotografieren.
Gleichzeitig wird der Unterschied im Blickwinkel/Bildfeld und der Randabbildung deutlich:

Vergleich #1 – Sommer

Hier nochmals zum Anklicken und Vergrößern:

Eine Anmerkung zu den Vergleichsbildern:
Möglicherweise fällt Dir auf, dass das 20 mm Bild wesentlich weniger rauscht, obwohl es doch mit den gleichen Parametern aufgenommen wurde, also derselben Belichtungszeit und ISO-Einstellung.
Der Grund ist folgender:
Beide Objektive wurden voll offenblendig verwendet, daher ist das 20 mm-Bild um einiges heller geworden, knappe zwei Blenden, was etwa einer Verdoppelung der Bildhelligkeit bzw. des auf dem Sensor eintreffenden Signals entspricht.
Um denselben Helligkeitseindruck zu erhalten, wurde es daher um 2 Blenden abgedunkelt.
Das ist der ganze “Trick”: Ein sehr hell belichtetes Bild (ETTR), knapp vor der Überbelichtung, reizt die Fähigkeiten eines Sensors am Besten aus. Dunkelt man es nun ab, so verschwindet das Rauschen.
Das ist mit der Grund, warum Low-Light-Bilder mit extrem hohen ISO-Werten wesentlich weniger Rauschen zeigen als Bilder mit niedrigen ISO-Werten.
Vielleicht magst Du das für Dich so mitnehmen oder selber ausprobieren:
Ein ISO 100 oder ISO 200 Bild wird um Welten stärker rauschen als eines mit ISO 1600 (alte Crop-Kameras) oder ISO 6.400 (modernere Vollformatkameras, wobei hier eine Canon aus dem Jahr 2012 zum Einsatz kam).

Der Glauben: “Rauschen nimmt mit dem ISO-Wert zu” ist grundfalsch!
Richtig ist: Rauschen nimmt mit dem zunehmenden Signal (und auch der Signalverstärkung = höhere ISO-Werte bei LowLight) ab.
Glaub mir oder teste es selber!

Vergleich #2 Winter

Klick mich für Vollbild in neuem Tab.
RAW

Der Vergleich mit der starken Vergrößerung zeigt den (physikalisch zwingenden und bauartbedingten) Unterschied zwischen 14 und 20 mm deutlich.
Im nachfolgenden Vollbild wirkt das allerdings nicht mehr ganz so extrem.
Und: Wer zoomt in ein Bild schon so weit in die Ecken?

Klick mich für Vollbild in neuem Tab.
RAW
14 mm Aufnahme mit Rahmen, die das Feld von 20 bzw. 35 mm angeben.
Hier mit den echten 20 bzw. 35 mm Aufnahmen über dem 14 mm Bild

Anmerkung zu den Aufnahmen:
Die 20 und 14 mm Bilder wurden direkt hintereinander aufgenommen.
Im Unterschied zu den Aufnahmen aus dem Sommer sind sie jetzt in Lightroom bearbeitet worden (die bunten; die Ausschnitte sind RAW-Bilder).
Die Kamera wurde dabei auf dem kleinen Astrotracker Omegon Minitrack LX3 nachgeführt, um gleichlange Belichtungszeiten zu ermöglichen und Sternverzerrungen aufgrund der Erdrotation auszuschließen.
Die 35 mm Aufnahme stammt aus dem zurückliegenden Winter und wurde nicht exakt am selben Standort, sondern ein paar Meter entfernt aufgenommen und das einen Monat später im Februar.

Runde Sterne, Belichtungszeit und Bildhelligkeit

VORSICHT: Dieser Abschnitt ist etwas theoretisch, voller Zahlen und Berechnungen.
Man könnte auch sagen: “Nerdig”

Folgende zwei Tatsachen dürften bekannt sein:
1) Die Erde dreht sich und daher werden Sterne auf Fotos früher oder später zu Strichen verzogen. Der Zeitpunkt, wann das geschieht, ist von der Brennweite abhängig (und auch der Pixelgröße des Sensors: Je mehr Megapixel die Kamera hat, desto schneller gibt es Sternstriche.).
2) Bildhelligkeit oder Signalstärke ist von der Öffnung (f-Wert) abhängig und damit auch das Rauschverhalten.

Ziel eines Astrofotos sollte immer sein, dass sowohl (1) die Sterne rund bleiben und (2) das Landschaftsastrofoto möglichst signalreich (also hell) und somit rauscharm ist.

Um dieses Ziel zu erreichen, muss man also die zwei Faktoren Öffnung (Lichtstärke/f-Wert) und maximal mögliche Belichtungszeit (Brennweite) betrachten.
Macht man das, so kann man Objektive vergleichen.

Betrachtet man nur die Brennweite, so erscheinen kürzere Brennweiten sinnvoller, da man ja länger (heller, signalreicher) belichten kann.
Betrachtet man nur die Öffnung/Lichstärke, so erscheinen lichtstärkere Objektive als die bessere Wahl, da sie ebenfalls heller und signalreichere Bilder erzeugen.

Für den Vergleich benötigt man also das Verhältnis aus Lichtstärke und Brennweite.

Nehmen wir als Beispiel 14 mm bei f2.8 und 20 mm bei f1.8:

14 mm = max. Belichtungszeit 20 Sekunden + f2.8
20 mm = max Belichtungszeit 15 Sekunden + f1.8


Auf den ersten Blick erzeugt also das 20 mm das dunklere (signalärmere) und somit rauschigere Bild.
Logisch, oder? In 20 Sekunden hat das Licht mehr Zeit, den Sensor zu ‘beladen’.

Zieht man aber die Öffnung mit hinzu, ergibt sich ein anderes Bild.
Hier mal anhand von zwei Beispielen dargestellt:

#1
Setzt man f1.8 als gegebene 100% Helligkeit (bei 15 Sekunden), so erzeugt ein Foto (ebenfalls mit 15 Sekunden) bei f2.8 ein Bild, das 1,33x dunkler ist.
Auch logisch, oder? Es ist dunkler, da das Objektiv weniger lichtstark ist.

–> Man muss also länger belichten, wenn das Objektiv weniger lichtstark ist.
Wieviel länger?
133% der ursprünglichen Belichtungszeit. Also doppelt so lang + nochmal 1/3 der Zeit. Das sind 35 Sekunden!
Doch mit 35 Sekunden werden die Sterne bei 14 mm zu Strichen!

(Wenn es Dich interessiert, wie ich zu den Zahlen komme, dann schaue Dir mal die Blendenreihe an. Eine Blende weniger = 50% weniger Licht.
Von f1.8 zu f2.8 sind das 1,33 Blenden.)


Fazit #1:
Obwohl man mit dem 20 mm Objektiv kürzer belichtet, hat man ein helleres, signalreicheres Bild.


#2
Man kann es auch von der anderen Seite betrachten:

14 mm bei f2.8 und 20 Sekunden wird als 100% Helligkeit gesetzt.

Wie lange muss ich nun bei f1.8 belichten, um ein genauso helles Bild zu erhalten?
f2.0 wäre genau eine Blendenstufe, die 50% Helligkeit (Signalstärke) ausmacht, f1.8 sind sogar 1,33 Blendenstufen.
Von 20 Sekunden bei f2.8 käme man so zu 10 Sekunden bei f2.
Wir haben aber f1.8, sodass man nochmals 1,7 Sekunden abziehen kann.

–> Ergebnis:
Man würde mit f1.8 bereits nach 8,3 Sekunden ein genauso helles/signalreiches Bild erhalten wie mit f2.8 erst nach 20 Sekunden.

Fazit #2:
Obwohl man mit dem 20 mm f1.8 Objektiv kürzer belichtet, hat man ein helleres, signalreicheres Bild.
Belichtet man mit dem 20 mm so lange, dass die Sterne noch rund bleiben, ist das Bild heller, signalreicher.
Und genau das gibt den Ausschlag!



Kommen wir zum Schluss…

Das folgende Bild ist das letzte, das ich vor der Veröffentlichung des Artikels gemacht habe.
Eigentlich sollte an dieser Stelle die erste Aufnahme der sommerlichen Milchstraße stehen, die man ab Ende Februar wieder fotografieren kann.
Da aber das Wetter nicht mitgespielt hat, gibt es eben statt “der ersten des Sommers” die “letzte des Winters”:

Entstanden ist das Bild nebenbei, als ich den oben gezeigten Vergleich zwischen 14 und 20 mm fotografierte.
Nun nutze ich es als letzte Motivation und als Beispiel für das, was möglich ist:
Keine große Technik, keine Bildserie, kein Stacking, keine Zaubertricks… 😉
Das sind zwei simple Bilder als Zweifach-Mosaik (oben/unten) verbunden.
Es ist nicht perfekt. Aber an dieser Stelle dann doch ein schöner, wenn auch ungeplanter Abschluss:

Das erste Foto mit meinem Samyang 20 mm entstand in einer kurzen Wolkenlücke in den Alpen (ganz oben) und das letzte, das den Kreis zur Sommermilchstraße schließen sollte, war dank Wolken überhaupt nicht möglich.

Somit komme ich zu der Erkenntnis:
Durch Wolken kann das Objektiv eindeutig nicht fotografieren; aber bei guten Bedingungen ist es ein zuverlässiger Begleiter durch das ganze Jahr.

Und am Tage?

Freihand-Panorama, Samyang 20 mm f1.8 an Canon 6D

Selbstverständlich kann das Objektiv auch am Tage genutzt werden und macht da eine sehr gute Figur.
Der weite Blickwinkel eignet sich wunderbar für Landschaftsfotos, wobei die Bildränder nicht in dem Maße verzerrt werden, wie das bei einem 14 mm bauartbedingt der Fall ist (wobei das kein großes Problem darstellt).
Aber auch für Panoramen eignet es sich, wie mein Beispiel (freihand, ohne Stativ oder NPA) zeigt.
Da es hier um die Astrofotografie geht, werde ich nichts weiter dazu schreiben, sondern einfach ein paar Bilder zeigen.
Wie man sehen kann, ist die Verzerrung/Verzeichnung für ein Weitwinkel sehr gering ausgeprägt, gerade Linien kippen nur gering, es sind sehr ungewöhnliche Perspektiven möglich und Fotos im direkten Gegenlicht erzeugen keine störenden Flares.

Alle Fotos entstanden in einer realitätsnahen Testserie, die unter folgendem Motto stand:
“Waaas? Ich dachte, wir wollten den Sonnenuntergang anschauen, nicht Dein Objektiv testen. Ich geb’ Dir 3 Minuten!”

Alternativen?

Die Frage nach Alternativen ist natürlich nicht unberechtigt.
Andere Objektive könnten (für den eigenen Einsatzzweck) geeigneter sein, für den eigenen Geldbeutel passender oder aus einem anderen Grund mit in die Auswahl kommen.
Da wir hier von 20 mm sprechen, bieten sich ähnliche/benachbarte Brennweiten an bzw. 20 mm Objekte anderer Hersteller:

  • Realistisch betrachtet gibt es nur ein 20 mm Objektiv, das sich mit dem Samyang 20 mm vergleichen lässt und das eine ähnlich gute (laut den Testlaboren aber nicht bessere) Abbildungsleistung erbringt:
    Das Sigma Art 20 mm f1.4.
    Mit rund 850.- Euro ist es allerdings etwa doppelt so teuer und persönlich kann ich für die Astrofotografie keinen großen Zugewinn erkennen, der es mir wert wäre, den Aufpreis zu zahlen.
    (Wie ich im Übersichtsartikel zu Objektiven schon dargelegt habe, ist ein hoher Preis oder ein alteingesessener Markenname in keinem Fall eine Garantie für eine bessere Abbildungsleistung. Nicht selten sind sogar sogenannte Marken-Objektive im Bereich von 1500.- Euro für die Astrofotografie schlechter geeignet als andere für nur 500.-).

  • Bei den benachbarten Brennweiten gibt es ein Objektiv, das deutlich aus der Masse hervorsticht:
    Das Samyang 35 mm f1.4.
    Es ist ein herausragendes Objektiv, das eine Schärfe und Abbildungsqualität mitbringt, die ihresgleichen sucht. Canon, Nikon und Sony erreichen diese Qualität nicht mal im Ansatz und sind laut allen Testlaboren weit abgeschlagen.
    Ein Testlabor schrieb sogar sinngemäß: “Markenhersteller, macht endlich Eure Hausaufgaben! Es kann nicht angehen, dass ihr 1000.- bis 1800.- Euro für 35-mm-Objektive verlangt, die wesentlich schlechter sind”.
    Mein 35 mm habe ich seit vielen Jahren und schätze es ungemein. Es ist sicherlich ein “seltenes Prachtexemplar” 😉
    Reminder an mich: Irgendwann mal einen Bericht dazu schreiben!

  • Zuletzt bleiben noch das bereits angesprochene weitwinkligere
    Samyang 14 mm f2.8 und die Alternativen im Bereich zwischen 10 und 20 mm, die ganz unten im Artikel zu der Linse genannt wurden.

Fazit

Das Fazit fällt rundherum positiv aus.
Zunächst einmal bin ich sehr zufrieden mit mir selber; es war eine meiner besseren Entscheidungen, dieses Objektiv zu kaufen. 🙂

Aber Spaß beiseite:
Ich bin rundum glücklich.
Das Samyang 20 mm f1.8 ist hervorragend verarbeitet, lässt sich wunderbar fokussieren, zeigt selbst voll offenblendig nur vergleichsweise geringe Abbildungsfehler und ermöglicht es, herausragende Bilder des Nachthimmels zu fotografieren.
Nutzbar sowohl für Einzelbilder und Zeitraffer als auch für mehr oder weniger große Mosaike und Panoramen.

Die Nachbar-Brennweiten, 14 mm auf der einen und 35 auf der anderen, haben beide ebenso ihre Berechtigung.
14 mm sind günstiger, ebenfalls gut und ermöglichen dank des weiten Winkels sehr lange Einzelbelichtungszeiten bei einem enorm großen Bildfeld. Da geht “echt viel Milchstraße drauf”. Dies erkauft man sich allerdings mit einer etwas schlechteren Abbildungsleistung in den Ecken.
Mit 35 mm hingegen lassen sich noch detailreichere (aber viel aufwändigere) Panoramen erstellen. Die Abbildungsleistung meines 35 mm f1.4 ist vielleicht sogar noch etwas besser. Aber ohne Nachführung/Astrotracker werden die Belichtungszeiten schon relativ kurz.
Die Ergebnisse können insgesamt noch besser werden als mit dem 20 mm – allerdings erfordert das schon deutlich mehr Aufwand, Zeit und Geduld.

20 mm sind somit auch für mich in vielen Fällen ein perfekter Kompromiss zwischen Aufwand, Qualität und Ergebnissen, die ich sehr gerne teile.

Somit bleibt als Fazit in einem Satz:
Es war sehr weise von mir, das Objektiv zu kaufen, denn es macht mich glücklich und bereichert aus all den genannten Gründen meine Astronächte.

Das wirklich letze Bild

Zum Schluss gibt es nun tatsächlich noch ein Milchstraßenbild.
Die erste Aufnahme des Jahres.

Leider aufgrund der Reisesituation im Frühjahr 2020 an einem ausgesprochen lichtverschmutzen Ort fotografiert.

Es handelt sich um ein kleines Mosaik-Panorama, so wie oben bereits angesprochen.
Mehrere Bilder mit der Canon 6Da, nachgeführt mit dem kleinen Omegon Minitrack LX3.

Freundliches Schlusswort

So liebe Leserin, lieber Leser. Freunde der Nacht.

Ich hoffe, dass dieser Artikel mal wieder interessant war.
Evtl. hast Du nur aus Neugier gelesen oder weil Du tatsächlich auf der Suche nach “Deinem” Objektiv bist.
Vielleicht war dann ja für Dich genau die richtige Info dabei.
Ich hoffe es, genauso wie ich hoffe, dass es Dir einfach Freude bereitet hat.

Ich hatte jedenfalls Freunde beim Fotografieren und Schreiben. Vielleicht merkt man das ja auch.

Letztendlich kann ich Dir zum Schluss noch folgendes mitgeben:

– Schau, wenn Du magst, noch in meinen Fotobericht aus dem Oktober 2019, denn da gibt es noch einige weitere Bilder und vor allem eine echt unterhaltsame Geschichte.
– Überhaupt würde ich Dich gerne einladen, Dich noch ein wenig auf der Seite umzusehen. In der Sitemap findest Du viele (aber nicht alle) Artikel.
– Andererseits möchte ich Dir aber auch zurufen: “Los, auf geht’s! Die Nacht wartet auf Dich! Egal welches Objektiv Du nutzt: Genieße die Stunden der Dunkelheit, der Stille und den fantastischen Sternenhimmel!”

Wenn Du magst, so kannst Du mich auch gerne noch bei Facebook, bei Instagram oder bei Youtube besuchen kommen.

Vielleicht hast Du gemerkt, wieviel Zeit, Leidenschaft, Energie und auch Kosten ich in diese Seite stecke, die Dir helfen soll, Dein Foto des Sternenhimmels zu erstellen. Du kannst mich gerne unterstützen. Wie, steht hier.
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Alles auf dieser Seite kannst Du umsonst lesen. Ich versuche nicht, Dir überteuerte Youtube-“Profikurse” anzudrehen und bombardiere Dich auch nicht mit Werbung. Ich verstecke meine Erfahrung nicht hinter kostenpflichtigen Tutorials, da ich freie Wissensvermittlung schätze und die Faszination für den Sternenhimmel wecken möchte. Leider ist die Bereitschaft, einfach so echtes Geld als Dankeschön für kostenlose Informationen zu spenden, in Europa nicht besonders weit verbreitet; in den USA hingegen ist diese Art des “Tippings” relativ normal. Falls Du mir etwas zukommen lassen willst, dann darfst Du gerne auf diesen Button drücken. Wie wenig Du spenden willst, bleibt natürlich Dir überlassen. Allerdings zahle ich eine Gebühr von 35 cent je Spende.:

 




2 Gedanken zu „Samyang 20 mm für die Astrofotografie“

  1. Tolle Seite die mir sehr geholfen hat… Daumen hoch!

    Gruss Christoph

    Antworten
  2. Hallo,

    Ich habe mir ebenfalls das 20er, 1.8 Samyang für meine Canon EOS 700Da zugelegt und bin mit dem 2 Teil (das erste ließ sich nicht richtig auf die Sterne fokussieren) ganz zufrieden.

    Was mir fehlt, ist ein passendes Profil für die Lightroom Objektivkorrektur. Ich habe da auch per Google nichts gefunden.

    Hast Du da einen Tipp???

    Dank Dir schon mal
    …Jens-Uwe

    Antworten

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